Fremdwörter sind gefährlich! – Folgen des Missbrauchs in der aktuellen Politik.

Alle reden von Flüchtlingen, den Ereignissen von Chemnitz und der Frage nach der Schuld für diese  Entwicklung? Eine Schlüsselrolle spielt das im Grunde positiv besetzte Fremdwort „Solidarität“. Seit der Grenzöffnung im September 2015 wurde es zu einem festen Begriff im Zusammenhang mit dem Wort Asyl.  Zitat: „Fremdwörter sind gefährlich. Werden die Fremdwörter falsch benutzt, nicht korrekt ausgesprochen oder im falschen Zusammenhang verwendet, kehrt sich der Effekt zumeist ins Gegenteil. Mit Fremdwörtern bezeichnen wir in der Regel Dinge, für die es kein geeignetes deutsches Wort gibt“ (1).

Was bedeutet das Fremdwort Solidarität?

Für das zur Zeit überstrapazierte Wort Solidarität gibt es sehr wohl einige aussagekräftige deutsche Worte. Im Nachschlagewerk „ Fremdsprachliche Begriffe verstehen und richtig anwenden“ (2) steht zum Begriff Solidarität: Zusammengehörigkeitsgefühl, Verbundenheit.

Solidarität ist also ein Gefühl. Können Gefühle eingefordert oder vor Gericht erzwungen werden? Nein, sie unterliegen allein der freien Willensentscheidung des Einzelnen. Der Einzelne erklärt sich mit Anderen solidarisch oder auch nicht. Wird in einer freien demokratischen Gesellschaft durch eine politische Person oder Gruppe ohne eine parlamentarische (3) Legitimation (4) ein bestimmtes geistig-, moralisch-, kollektives (5) Verhalten verordnet, kann dies auf Dauer nicht funktionieren. Bei einem solch massiven Eingriff in die geistige Freiheit des Einzelnen ist in der freien Welt der massive Widerstand vorprogrammiert. Im September 2015 wurde in Folge der Grenzöffnung eine geistige Sprengkraft freigesetzt, die in der sogenannten westlichen, freiheitlich-, demokratischen Welt das Recht auf die Vielfalt der freien Meinungsäußerung offensichtlich durch den Einsatz von Mint Control (6) zersetzt. Ein einziges Wort führte zu einem schwarz/weißen Schubladendenken und zu einer gefährlichen Waffe gegen den Frieden. Mit Hilfe der Politik wurde die ganze Welt in „gute“ und „böse“ aufgeteilt nach dem Motto: „ Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein“.

In der heutigen politischen Lage, mit ihren Problemen (7) zur weltweiten Flüchtlingsbewegung, wird von einigen Staaten der EU energisch “Solidarität” von den anderen Mitgliedsländern und den eigenen Bürgern eingefordert. Infolge dessen wurden europaweit verschiedene politisch links- und rechtsorientierte, und solidarische Strömungen ausgelöst, bzw. verstärkt. Wer sich nicht wie politisch eingefordert solidarisch verhält, wird von Politik (8) und Medien pauschal als „böse“ diffamiert (9). Die solches behaupten, sehen sich wohl selbst als „gute, edle, christlich und soziale Menschen“.

Etliche Unterstützer von Parteien und Personen des öffentlichen Lebens sind im Dunstkreis des Atheismus (10) verwurzelt. Es wurde zugelassen, dass in Europa über Jahrzehnte unter dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit das Christentum gezielt angegriffen, untergraben, verhöhnt und lächerlich gemacht wurde. Für den sogenannten „Künstler“ hatte es keine Folgen, wenn auf den Gefühlen und Werten der Christen herumgetrampelt wurde. Zu oft gab es grölenden, hämischen Applaus (Beifall) von Gesinnungsgenossen. Blasphemie (11) wird im Christentum im Vergleich zu einigen anderen Religionen nicht mit dem Tode bestraft.

Es ist schon erstaunlich, dass viele Anhänger von Parteien heute in Zeiten der Fluchtbewegungen unverändert offene Grenzen und die Aufnahme der Bedürftigen aus aller Welt fordern. Immer lauter präsentieren sie (12) sich als die besten Christen aller Zeiten. Der Volksmund nennt solche Leute Pharisäer (13), scheinheilige Moralapostel, die Wasser predigen und Wein trinken. Was zur Zeit nicht der politisch gewünschten, moralischen Geisteshaltung entspricht wird von ihnen als “böse” diffamiert. Um die sogenannten „bösen“ Solidaritätsströmungen mundtot zu machen wird besonders in Deutschland von der Politik und den Medien die geschichtliche Vergangenheits-Keule geschwungen und so gezielt diffuse (14) Vergangenheitsängste geschürt. Auch hierdurch wird die Bürgerschaft verunsichert und in Lager gespalten.

In einer funktionierenden Demokratie (15) dürften wir als Bürger vor Veränderungen und moderaten (16) Strömungen der rechten und linken Seite keine Angst haben. Für staatsgefährdende Extreme (17) ist der Staatsschutz zuständig und für Rechtsbrüche die Gerichte. Alle im Parlament vertretenen politischen Meinungen müssten das gleiche Gewicht in der öffentlichen Wahrnehmung bekommen. Werden jedoch beachtliche Teile der Bevölkerung, die in den Parlamenten mit ihren Abgeordneten vertreten sind, bei dieser Meinungsbildung,  Zusammenarbeit und neutralen Berichterstattung ausgegrenzt und lächerlich gemacht, ist das eine Diskriminierung, (18) die in einer Demokratie nicht erlaubt ist.

Wer profitiert (25) von diesem zunehmenden Unfrieden? Diffamierung vernebelt die Urteilskraft der Menschen und ist für Profiteure ein geeignetes Werkzeug um andere zu manipulieren. Verleumdungen können die Öffentlichkeit von eigenen Zielen, zu Macht und Reichtum zu kommen, ablenken und sie verschleiern. Der Verursacher bleibt im Verborgenen. Schuldig sind also die „Bösen“, also sind immer die Anderen.

Gegen diese zerstörerische Entwicklung zu einer neuen Vertrauensbildung müssen Politik, Staatsorgane und Medien, anstatt sich zu beschimpfen, gegenseitig stärken. Alle, die Einfluss haben und ihren politischen Auftrag ernst nehmen sollten sich darum bemühen, dass nicht alles zerredet wird. Vor den Wählern macht es überhaupt keinen guten Eindruck, wenn jeder irgendwo sein eigenes Süppchen kocht und wegen einer Profilneurose (26) seine Gedanken sofort an die Presse weitergibt. Jeder, ich betone jeder, sollte mit schnellen Vorverurteilungen vorsichtig sein. Über aufwühlende Ereignisse, die von großem Interesse für den Bürger sind, muss sachlich und neutral aufgeklärt und berichtet werden.

Ein Staat mit seinen Parteien und den Medien, die sich nicht an diese Regeln halten, sollten sich nicht demokratisch nennen und sich auch nicht wundern, wenn sie dafür vom Bürger bei Wahlen und am Zeitungskiosk abgestraft werden.

Autor: Adelheid Wirtz – Roisdorf


Solidarität einfach erklärt nach Google steht für:
1. unbedingtes Zusammenhalten mit jemandem aufgrund gleicher Anschauungen und Ziele. „die Solidarität in, unter der Belegschaft wächst“
2. besonders in der Arbeiterbewegung) auf das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Eintreten füreinander sich gründende Unterstützung.


Quellennachweise:
(1) Lektüre, Nachschlagewerk: „Fit für den Beruf, Fremdwörter“, ISBN 978-3-8174-8939
(2) Lektüre, Nachschlagewerk: „Fremdsprachliche Begriffe verstehen und richtig anwenden“
ISBN 978-3-89915 306-4, Verlag: Reader`s Digest

Im Text verwendete Fremdwörter und ihre deutsche Bedeutung aus dem Nachschlagewerk (2)
(3) parlamentarisch: ( Parlament = gewählte Volksvertretung, Abgeordnetenhaus (engl),
(4) Legitimation: 1. Beglaubigung, Echtheitserklärung, 2. Befugnis, Berechtigung, 3. Ausweis, Berechtigungsnachweis
(5) kollektives: kollektives Verhalten verordnet, Gruppe von Menschen die zusammen leben und oder arbeiten wobei sich der Einzelne der Gruppe unterzuordnen hat.
(6) Mint Control: Gehirnwäsche/ (Wikipedia)
(7) Probleme: Hindernis, Bollwerk, Streitfrage, zweifelhafte Frage
(8) Politik: Staatsgeschäft, öffentliches Wohl
(9) diffamiert: verleumden, herabsetzen, überall erzählen, herausschreien
(10) Atheismus: Verneinung der Existenz Gottes
(11) Blasphemie: Gotteslästerung, beschimpfen von etwas Heiligem
(12) präsentieren: sich zur Schau stellen
(13) Pharisäer: selbstgerechter engstirniger Mensch
(14) diffus: zerstreut, nicht in eine bestimmte Richtung
(15) Demokratie: 1. Regierungssystem, bei dem gewählte Vertreter des Volkes Macht ausüben, Volksherrschaft, 2. Staat mit einer solchen Regierungsform, 3. Anwendung demokratischer Prinzipien
(16) moderat: maßvoll, gemäßigt
(17) Extreme: Übertreibung
(18) Diskriminierung: Herabsetzung, Herabwürdigung
(19) tolerieren: dulden, erlauben, in bestimmten Grenzen zulassen
(20) fair: anständig, redlich gerecht
(21) ausdiskutiert: in allen Einzelheiten Meinungen austauschen, etwas erörtern
(22) Interesse: Absicht, Bestrebung
(23) Emotionen: Gefühls-, Gemütsbewegung, aufwühlend
(24) blockiert: sperren, verschließen, an der Bewegung hindern
(25) profitiert: (Profiteur), Profitmacher, rücksichtsloser Geschäftsmann (Frau)
(26) Profilneurose: Störung des Selbstgefühls und daraus resultierendes Bedürfnis,sich zu profilieren

Ergänzungen:
tolerieren, Bedeutung: dulden, erlauben, in bestimmten Grenzen zulassen/ Wikipedia
akzeptieren, Bedeutung: einverstanden sein/ Wikipedia
Alternative, Bedeutung: die Möglichkeit zur Entscheidung zwischen zwei Optionen/Wikipedia
Alternativlos, Bedeutung: keine Alternativlösung zulassen, keine andere Möglichkeit bietend
ohne Alternative. Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass es bei einem Endscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe. Von der Gesellschaft für deutsche Sprache wurde das Wort “alternativlos” zum Unwort des Jahres 2010 erklärt. Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler bemerkte dazu, und mit Hinweis auf den Begriff der Deliberation, bereits 2009:„(…) was mit Alternativlosigkeit kommuniziert wird (:) Das ist das Vortragen von Sachzwang und Zeitdruck, indem einem im Prinzip nichts anderes übrig bleibe, als so zu agieren, wie man agiere. Das widerspricht aber den Grundprinzipien von Politik und Demokratie, nämlich zu deliberieren. Um auf der Grundlage des Nachdenkens, des Reflektierens, des Erwägens von Alternativen dann eine Entscheidung zu treffen.
deliberieren: Deliberation ist ein aus dem Lateinischen entlehntes Fremdwort mit der Bedeutung „Beratschlagung“, oder „Überlegung“, das zugehörige Verb lautet deliberieren.

Quelle: Wikipedia


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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Björn Reile

    Toller Artikel. Prädikat Lesenswert! Er sollte auf allen Ebenen und Partei übergreifend in ganz Deutschland verteilt werden.

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