Taktverdichtung Linie 16 – Knotenpunkt Hersel L118/L300 – Verkehrschaos in Kauf genommen! (Online-Meinungsumfrage, 10. erw. Fassung)

Ist-Stand: Rückstau an der Schranke der Linie 16 in Hersel bis zur Autobahn A555

Am 12. Juli 2018 tagte der Rat der Stadt Bornheim. Unter anderem ging es unter dem Tagesordnungspunkt 3 um die Taktverdichtungen der Linien 16 und 18. Die ABB hat der Beschlussvorlage Nr. 443/2018-7 nur teilweise zustimmen können. Auf Antrag der ABB wurde der Punkt 1 bei der Abstimmung unterteilt:

Der Rat der Stadt Bornheim hat beschlossen:

1a: die Durchführung der im Sachverhalt als kurzfristige Angebotsverbesserung beschriebenen Maßnahmen 10-Minuten-Takt Montag-Freitag zur Hauptverkehrszeit (ABB: Nein, Rest Ja)

1b: sowie 30- Minuten-Takt in den Abendstunden bis Betriebsschluss auf der Stadtbahnlinie 16. (ABB: Ja, Einstimmig)

2: die Durchführung der im Sachverhalt als kurzfristige Angebotsverbesserung beschriebenen Maßnahmen durchgehender 30-Minuten-Takt an Samstagen bis ca. 20:00 Uhr sowie durchgehender 30-Minuten-Takt an Sonn- und Feiertagen bis ca. 20:00 Uhr auf der Stadtbahnlinie 18. (ABB: Ja, Einstimmig)

Erklärung zum Abstimmungsverhalten der ABB unter Punkt 1a:
Zur Hauptverkehrszeit in den Abendstunden staut sich jetzt schon der Verkehr bei geschlossener Schranke der Linie 16 auf der L118 in Richtung Roisdorf bis zur Autobahnabfahrt A555. Auf der L300 stauen sich die Linksabbieger in Richtung Roisdorf teilweise bis zum Lidl-Markt und verhindern damit die Weiterfahrt in Richtung Uedorf/Widdig. Ähnliche Rückstauprobleme wird es auch in Wesseling-Urfeld an der Kreuzung Willy-Brand-Straße (L300)/Urfelder Straße/Rheinstraße geben (siehe 19.)

Die unbedingt notwendige Fußgängerampel reduziert zusätzlich den abfließenden Verkehr in alle Richtungen. Unter diesen Bedingungen eine Taktverdichtung der Linie 16 von 20 auf 10 Minuten einzuführen wird die ohnehin untragbare Situation in Hersel noch weiter verschärfen.

Die ABB ist keinesfalls gegen eine “Verbesserung der Linie 16”, wie es der General-Anzeiger in der Ausgabe vom 14./15. Juni 2018 in der Überschrift “ABB gegen Verbesserung der Linie 16” behauptet. Eine Erhöhung der Taktdichte der Linie 16 kann nur mit Rücksicht auf die Folgen des Autoverkehrs erfolgen. Die Auswirkungen der Taktverdichtung auf den Autoverkehr an der Bahnschranke kann man doch nicht einfach ignorieren!

Wir sind nicht der Meinung der Mehrheit des Rates (CDU, SPD, Grüne, UWG, Linke), speziell Ratsmitglied Prinz (CDU, Hersel), dass man es in Kauf nehmen müsse, dass zukünftig ein Verkehrschaos mit Rückstausituationen bis auf die Autobahn A555 und bis zum Ortseingang von Hersel auf der L300 entsteht. Eine solche Verkehrspolitik ist verantwortungslos. Hier werden die Autofahrer gegen die Benutzer der Linie 16 ausgespielt. Man kann nur hoffen, dass diese Bornheimer Kamikaze-Verkehrspolitik gemäß Punkt 1a von übergeordneter Stelle unterbunden oder durch ein negatives Votum der Stadt Wesseling zur Taktverdichtung gemäß Punkt 1a verhindert wird.

SPD, CDU, Grüne, FDP beklagen sich in Bornheim darüber, dass das Land NRW die Situation am Knotenpunkt L118/L300 in Hersel, obwohl seit langem bekannt, nicht gelöst hat. Da muss man sich doch fragen, wer stellte denn in Düsseldorf die letzten Landesregierungen? Das sind doch die gleichen Parteien die hier in Bornheim laut über den Missstand lamentieren! Wenn man also völlig berechtigt Druck ausüben will, damit “endlich etwas passiert”, dann sind die Adressaten doch die Landesregierung NRW und die Abgeordneten von CDU, SPD, Grünen und FDP im Düsseldorfer Landtag und nicht die Autofahrer am Knotenpunkt in Hersel, die die Zeche der Taktverdichtung der Linie 16 ausbaden müssen.

(C) Stadt Bornheim: Kreuzung L118/L300 / siehe auch Luftbild unter 4. weitere Informationen 4., Rückstau deutlicher sichtbar!

Die einzig sinnvolle Lösung des Verkehrsproblems am Herseler Knotenpunkt L118/L300 ist die Haltestelle der Linie 16 in den Untergrund zu verlegen, die Rechts- und Linksabbiegerspuren aus Richtung Widdig und Bonn auf der L300 in Richtung L118 (Roisdorf) deutlich zu verlängern sowie die Ampelsteuerung zu modernisieren. Dann erst kann eine Taktverdichtung der Linie 16 ohne katastrophale Auswirkungen auf den umliegenden Autoverkehr in den Hauptverkehrszeiten (7 bis 9 Uhr 30 und 15 bis 19 Uhr) erfolgen.

Die Verlängerung der Abbiegespuren auf der L300 ist unproblematisch machbar, auch kurzfristig. Die Optimierung der Ampelsteuerung (Austausch) ist ebenfalls kurzfristig machbar. Die Verlegung der Haltestelle in den Untergrund ist allerdings nur mittelfristig machbar. Als Kommunalpolitiker muss man alle Verkehrsteilnehmer im Auge behalten. Freie Fahrt für freie Bürger geht nicht. Absoluter Vorrang für öffentliche Verkehrsmittel mit schlimmen Auswirkungen für die Autofahrer geht auch nicht. Wir brauchen eine Lösung, die das Problem löst und allen Beteiligten Verbesserungen bringt.

NEU – Nachtrag 08.09.2018: Der Rat hat am 07.09.2018 beschlossen eine sogenannte Interimslösung zur Entlastung der Kreuzung L118/L300 mit in die Planungen einzubeziehen. Konkretisiert wurde dieser Vorschlag von den Antragstellern CDU, UWG und FDP jedoch nicht. Die ABB hat diesem Beschluss nicht zugestimmt. Priorität müssen konkrete Verbesserungen an der Kreuzung L118/L300 haben. Eine Interims-Ersatzlösung wird eine gewisse Entlastung bringen können, verhindert aber unter Umständen die endgültige Lösung, die Verlegung der Linie 16 in den Untergrund, kostet zusätzlich ca. 20 Millionen und kommt, was den Beschluss zur Taktverdichtung angeht, um Jahre zu spät.

Unser Vorschlag, zuerst die Ampelschaltung an der Kreuzung L118/L300 optimieren bzw. zu modernisieren, parallel die beiden Abbiegerspuren auf der L300 verlängern, dann eine Verkehrsuntersuchung erstellen unter Einbeziehung der zusätzlichen Verkehre durch die angrenzend geplanten neuen Baugebiete, dann auf diesen Erkenntnissen eine Tieferlegung der Linie 16 planen und ausführen, dann die Taktdichte der Linie 16 erhöhen, blieb leider ohne jede Beachtung. Getreu dem Motto, Kommunalpolitiker machen keine Fehler (Taktverdichtung unter den gegebenen Umständen) hat man nun einen weiteren Fehler hinzu gefügt.

Achtung: Bilder anklicken ergibt Vergrößerung mit höherer Auflösung!

(C) Google Earth Pro, Bornheim-Hersel, Umleitung eines Teilverkehrs zur L300
Mittelweg: Einfahrt von der L118 (Nähe Autobahnabfahrt aus Richtung Bonn), Blickrichtung Buschdorf
Mittelweg: Nach 50 Metern erfolgt die Verengung auf einspurig
Kreuzung Mittelweg / Allerstraße, noch Bornheimer Gebiet, Blickrichtung Buschdoorf
Mittelweg: Blick Richtung Basketballplatz/Buschdorf bzw. Brücke über die Linie 16 (Gebiet Stadt Bonn)

Neu – Nachtrag vom 17.09.2018: Der ABB-Arbeitskreis Straßenbau und Sanierung war am 16.09.2018 im Rahmen des Herseler Herbstes mit einem Infostand an der Ecke Rheinstraße/Mertensgasse in Hersel vertreten. Dort konnten sich die Besucher über den aktuellen Stand der Diskussionen informieren und auch Online an einer laufenden Meinungsumfrage teilnehmen. 148 Besucher nahmen am Infostand an der Online-Meinungsumfrage teil. Die Teilnehmerzahl stieg damit auf insgesamt 1.007. Darüber hinaus nahmen die Besucher ca. 250 Infoschriften zum Thema mit nach Hause. Wir möchten uns dafür bei den Besuchern recht herzlich bedanken.

Infostand des ABB-Arbeitskreises in Hersel (16.09.2018)

Sachstand der aktuellen Diskussion und der Beschlusslage der Stadt Bornheim ist:

Vorschlag der ABB:

  1. Ampelschaltung an der Kreuzung L118/L300 optimieren bzw. modernisieren
  2. Parallel dazu die beiden Abbiegerspuren auf der L300 verlängern
  3. Verkehrsuntersuchung erstellen unter Einbeziehung der zusätzlichen Verkehre durch die angrenzend geplanten neuen Baugebiete (Hersel 31)
  4. Auf diesen Erkenntnissen eine Tieferlegung der Linie 16 planen und ausführen
  5. Dann erst die Taktdichte der Linie 16 erhöhen
  6. Dieser Vorschlag fand in den Gremien der Stadt Bornheim keine Beachtung

Statt dessen wurde in den Gremien der Stadt Bornheim beschlossen:

  1. Taktverdichtung der Linie 16 schon in diesem Jahr, spätestens 2019
  2. Verkehrschaos in Folge billigend in Kauf genommen
  3. Planungen von Lösungen an der Kreuzung L118/L300 sind nicht erfolgt
  4. zusätzliche Verkehre durch die neuen Baugebiete an der L118 nicht berücksichtigt
  5. Interims-Ersatzlösung, neue Straße vom Mittelweg (Autobahnabfahrt Bornheim) an die Grenze von Buschdorf auf die L300 soll in die Planungen aufgenommen werden. Zusätzliche Kosten ev. 20 Millionen!? Entlastung für die Kreuzung L118/L300 wahrscheinlich unerheblich und viel zu spät.

Neu: Am 02. Oktober 2018 hat nun auch der Rat der Stadt Wesseling einen Beschluss zur Taktverdichtung der Linie 16 in der Hauptverkehrszeit beschlossen. Damit kann die Taktverdichtung generell umgesetzt werden. Wir hatten im Vorfeld die über E-Mail erreichbaren Ratsmitglieder und den zuständigen Mitarbeiter der Wesselinger Verwaltung über die Probleme des Autoverkehrs bei einer Takverdichtung der Linie 16 in Hersel ausführlich informiert, die ja auch in Urfeld an der Kreuzung L300/Urfelder Straße auftreten werden. Der Beschluss zur Taktverdichtung wurde ohne Diskussion durchgewunken (siehe 19. und 21.).

(C) Google Earth Pro, Kreuzung L300 / Urfelder Straße an der Linie 16 in Urfeld
Wesseling-Urfeld, Urfelder Straße an der Linie 16, Rückstau vorderer Teil, Blick Richtung A555
Wesseling Urfeld, Urfeler Straße an der Linie 16, hinterer Teil des Rückstau, Blick Richtung A555

Wir bedanken uns für 5.037 Artikelaufrufe, 23 Kommentare und die Teilnahme von 1.139 Personen an der Online-Abstimmung! (Stand 25.12.2018)

  1. Weitere Informationen:
  2. Internetartikel der ABB: Knotenpunkt L118 / L300 in Hersel
  3. Beschlussvorlage 443/2018-7
  4. Luftbild Knotenpunkt L300 / L118  <– Rückstaus deutlich sichtbar !!
  5. Flugblatt der ABB: Taktverdichtung der Linie 16
  6. General-Anzeiger: Die Taktverdichtung kommt (13.07.2018)
  7. General-Anzeiger: ABB gegen Verbesserung der Linie 16 (14.07.2018)
  8. General-Anzeiger: Leserbrief  zur Taktverdichtung (18.07.2018)
  9. General-Anzeiger: 2.000 Flugblätter gegen den 10 Minuten Takt (31.07.2018)
  10. General-Anzeiger: Kommentar – Der Kollaps droht (31.07.2018)
  11. Nachricht zum Thema bei Radio Bonn-Rhein-Sieg
  12. General-Anzeiger: SPD kritisiert ABB (10.08.2018)
  13. General-Anzeiger: Bahnunterführung für Hersel gefordert (25.08.2018)
  14. General-Anzeiger: Leserbrief zur Taktverdichtung (01.09.2018)   
  15. SPD-Hersel zur Taktverdichtung der Linie 16 in der Hauptverkehrszeit
  16. General-Anzeiger: Ausbau des Mittelweges als Interimslösung (09.09.2018
  17. Interimslösung: Umleitung von Teilen des Verkehrs zur L300
  18. General-Anzeiger: Leserbrief zur Taktverdichtung (17.09.2018)  –> Neu
  19. Knotenpunkt L300 / Urfelder Straße in Wesseling-Urfeld             –> Neu
  20. Online-Meinungsumfrage – Bürgerinnen und Bürger folgen der Ratsmehrheit nicht  –> Neu
  21. Beschluss der Stadt Wesseling zur Taktverdichtung der Linie 16

Online-Meinungsumfrage

Anwohner in Hersel, Benutzer der Linie 16 und Autofahrer, die den Knotenpunkt L118/L300 benutzen müssen, mögen bitte an der der Online-Meinungsumfrage teilnehmen.

Am 14.07.2018 wurde in der Zeitspanne von 17 Uhr 56 bis 18 Uhr 15 nach Einsicht in das Logbuch der Abstimmung ca. 80 mal unter der gleichen Identität abgestimmt und damit das Ergebnis der Ja-Stimmen verfälscht. Derjenige mag es als angebracht empfinden diese Online-Meinungsumfrage zu manipulieren. Das zeigt aus unserer Sicht kein demokratisches Verhalten. Wir waren nun gezwungen Maßnahmen zur Verhinderung von Mehrfachabstimmungen zu programmieren, die diesen Missbrauch zukünftig verhindern. Das so etwas notwendig wurde, ist sehr traurig!

Halten Sie eine Taktverdichtung der Linie 16 in der Hauptverkehrszeit auf 10 Minuten statt 20 Minuten unter den gegebenen Umständen für sinnvoll?
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Dieser Beitrag hat 23 Kommentare

  1. Urfelder Urgestein

    Woher nimmt Frau/Herr Koch den Glauben, der Rat in Wesseling würde klüger entscheiden als die Kollegen aus Bornheim. Als Urfelder Urgestein verfolge ich die Kommunalpolitiker in Wesseling seit langem. Die sind nicht besser als die Kollegen in Bornheim. Die werden dem Zug der Lemminge von Kreis, Bonn und Bornheim folgen und in den Abgrund stürzen. Würde mich wundern, wenn es anders käme. Ich frage mich auch, wieso informiert uns die Bornheimer ABB und nicht die Wesselinger Parteien?

  2. Koch

    Als Bürger aus Wesseling fahre ich gelegentlich über die Kreuzung der L300/Urfelder Weg in Urfeld zur Hauptverkehrszeit. In der Regel schaffe ich den Übergang nach Urfeld mit 2 Ampelphasen. Das ist ja noch erträglich. Was wird aber, wenn sich die Taktdichte auch an der Urfelder Haltestelle der Linie 16 beidseitig verdoppelt? Ich kann nur hoffen, dass unsere Wesselinger Ratsmitglieder aus den Fehlern der Bornheimer lernen und sich gut überlegen, ob sie diese Taktverdichtung unter den gegebenen Bedingungen (siehe Hersel und auch Urfeld) mal so einfach durchwinken. Es fährt keiner statt mit dem Auto mit der Bahn, bloß weil die alle 10 Minuten kommt!

  3. Frank Nowacka

    Aus meiner Sicht wäre die Realisierung einer Brücke über die Simon – Arzt – Str. und der Bahn leicht möglich, wenn die L 118 über den Siemensacker und dem Gelände des ehemaligen Aldis und der Fa. Collo verschwenken würde.

    Zwischen der Bahn und der L 300 reicht der Platz aus, um die L 118 wieder an die L 300 anzubinden.

    Nach Bericht des GA plant die Fa. Collo offensichtlich eine Nutzungsänderung und Neubebauung des Geländes. Verhandlungen mit der Fa. Collo über einen Grundstücks Erwerb sollten daher nicht aufgeschoben werden.

    Ich gehe davon aus, dass dies eine wirtschaftlichere Lösung darstellen kann, als die Tunnellösungen.

  4. Herseler

    Ich fasse es nicht, was im Bornheimer Rat für Traumtänzer unterwegs sind.

    Zitat aus dem General-Anzeiger: ” Laut SPD warten die Menschen sehnsüchtig auf den öffentlichen Nahverkehr, bei dem man nicht mehr auf die Uhr schauen braucht, weil die nächste Bahn einfach schon schnell kommt.”

    Am besten noch mit Haltestellen direkt vor der Haustüre, Sitzplatzgarantie in der Hauptverkehrszeit und kostenlosem Internetanschluss und Klimaanlage etc. und natürlich alles kostenlos und im 10 Minutentakt rund um die Uhr. Ach ja, wir wollen es sofort und ohne Rücksicht auf die Kosten und die Folgen. Die Kosten könnten durch die neue SPD/Linke/Grüne Reichensteuer (Grundsteuer B) gedeckt werden. Und reich sind alle die, die nicht bei Hartz IV beschäftigt sind.

  5. Thomas Heeck

    Hallo,

    ich bin Pendler und muss Montag bis Freitag die Strecke nach Köln über die L300, L118 und die A555 befahren. Es kann nicht sein, dass man schon um 6.55 fast 5 min oder länger an der Ampel steht. Es wäre für alle besser als ersten Schritt die Ampelsteuerung zu optimieren.
    1. Wenn die Schranken geschlossen sind sollte die parallel verlaufende L300 in Richtung Buschdorf und Uedorf “Grün” bekommen
    2. Wenn die Linie 16 durchgefahren ist sollte es “Grün” sein, um den Abfluss des Verkehrs in Richtung Roisdorf zu verbessern. Dazu muss aber die Ampel nach Bornheim aus Richtung Hersel/Edeka “Rot” anzeigen.
    3. Die Ampelschaltung sollte darüber hinaus verkehrsabhängig gesteuert werden.
    Das wäre doch schon einmal ein erster Schritt, der mit Sicherheit eine gewisse Entlastung bringen würde.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Heeck

  6. Paul Breuer

    Die Herseler SPD hat laut General-Anzeiger vom 10. August 2018 auf Seite 17 die Position der ABB zur Taktverdichtung der Linie 16 in der Hauptverkehrszeit kritisiert. Dort heiß es: “… Ihrer Meinung (SPD) seinen die Verantwortlichen so intelligent, spätestens jetzt zu erkennen, dass ein sofortiges Handeln an der Herseler Kreuzung erforderlich ist. …. Wenn wir nichts bewegen, dann bewegen sich nur noch mehr Autos. Und dann ist das Chaos der Herseler Kreuzung perfekt.” Laut SPD verunsichern die ABB die Menschen durch scheinbare Argumente. Laut SPD warten die Menschen sehnsüchtig auf den öffentlichen Nahverkehr, bei dem man nicht mehr auf die Uhr schauen braucht, weil die nächste Bahn einfach schon schnell kommt.”

    Leider hat die SPD die Stellungnahme nicht veröffentlicht. Wir sind also nur auf die Zitate im General-Anzeiger angewiesen. Laut SPD verunsichern wir die Menschen mit “scheinbaren Argumenten”. Die Herren von der Herseler SPD scheinen offensichtlich noch nie über die L118 aus Richtung Roisdorf nach Hersel oder umgekehrt in der Hauptverkehrszeit gefahren zu sein, sonst wären ihnen die Rückstaus auf der L300 und der L118 schon beim jetzigem 20 Minuten Takt aufgefallen. Man glaubt tatsächlich, wenn man die Taktverdichtung verdoppelt, dass totale Verkehrschaos herbeiführt, würde sofort und kurzfristig etwas von den Verantwortlichen zur Verbesserung der Situation am Knotenpunkt L300/L118 passieren.
    Wir von der ABB machen den Druck auf die Verantwortlichen. Wir informieren im Internet, wir verteilen Flugblätter zum Thema in Hersel, Üdorf und Widdig (2.800 Exemplare), wir bitten um Kommentare und Meinungen der Betroffenen zum Thema. Wir informieren die Presse, die ja auch ausführlich informiert hat. Wir schalten eine Online-Meinungsumfrage zum Thema, an der aktuell schon 600 Personen teilgenommen haben. So geht Kommunalpolitik!

    Von den 600 Personen, die an der Online-Abstimmung teilgenommen haben, sprechen sich aktuell ca. 73,5 % gegen eine Taktverdichtung unter den gegebenen Bedingungen aus. Auch das sollte einer Partei, die in der Wählergunst stetig absteigt, eigentlich zu denken geben.

    Als Handlungsvorschlag haben wir publiziert:

    “Die einzig sinnvolle Lösung des Verkehrsproblems am Herseler Knotenpunkt L118/L300 ist die Haltestelle der Linie 16 in den Untergrund zu verlegen, die Rechts- und Linksabbiegerspuren aus Richtung Widdig und Bonn auf der L300 in Richtung L118 (Roisdorf) deutlich zu verlängern sowie die Ampelsteuerung zu modernisieren. Dann erst kann eine Taktverdichtung der Linie 16 ohne katastrophale Auswirkungen auf den umliegenden Autoverkehr in den Hauptverkehrszeiten (7 bis 9 Uhr 30 und 15 bis 19 Uhr) erfolgen.”

    Diese konkreten Lösungsvorschläge als Scheinargumente zu kritisieren ist einfach nur dümmlich!

    General-Anzeiger Artikel: Siehe weitere Informationen, letzte Verlinkung

  7. R. Güß

    Die Kreuzung am Herseler Bahnhof ist schon seit Jahrzehnten Gesprächsthema, da war Herr Prinz noch nicht geboren. Selbst die Autobahnanbindung war noch nicht im Gespräch und die Kreuzung war schon überlastet. Der Schuß mit der Entlastung durch die Autobahnanbindung ging nach hinten los. Es ist alles schlimmer geworden!
    Man hätte die damalige Planung betreffend Ausbau der Kreuzung L 300/L 118 forcieren müssen (evtl. Tieferlegung der Bahnstrecke oder Unterführung für Autoverkehr). Man kann ein Pferd auch nicht von hinten aufzäumen!
    Eine Taktverdichtug kann erst dann umgesetzt werden, wenn alle Voraussetzungen geschaffen wurden, dies ohne Verkehrskollaps durchzuführen. Unser Rat sollte nochmals in sich gehen und nicht mit der Brechstange agieren!

  8. Mechthild Schulte

    Dass die Dichte der Taktung der Linie 16 vergrößert wird, ist ein Erfordernis, das schon seit langem besteht. Natürlich sehe ich das Problem mit den häufiger schließenden Schranken für den Autoverkehr, aber auf eine Tieferlegung der Bahn zu warten, ist ein schöner Traum (der übrigens, soviel ich weiß, vor Jahren durch eine Bürgerinitiative der Anwohner vereitelt wurde). Vielleicht könnte ein evtl. entstehendes Chaos vor den Schranken dazu beitragen, eine Tieferlegung der Bahn in greifbarere Nähe zu rücken. Also: auf zum neuen Fahrplan!

  9. H. N. Germanenstraße

    Vor den Sommerferien bin ich aus Richtung Bonn kommend über die A555 nach Widdig gefahren. Die Ampel an der Autobahn-Ausfahrt stand schon auf rot. Es gab schon hier hinter mir weitere 2 Autos, die warten mussten. Von der Abfahrt A555 bis zur Überquerung der Kreuzung L300/L118 in Richtung Widdig brauchte ich bei mehreren Stopps 19 Minuten. Wie man unter diesen Bedingungen die beidseitige Taktverdichtung der Linie 16 beschließen kann ist für mich unbegreiflich.

  10. Karin Rahm - Inselstraße

    Sehr geehrter Herr Breuer,
    ich stimme in allen Punkten mit der ABB überein. Es wäre auch sinnvoll, wenn man die behindertengerechte Erhöhung der Bahnsteige schneller vorantreibt.

  11. Gabriele und Nikolaus Koch, Fuldastraße

    Meine Ehefrau und ich sind als Geographen und Bewohner Hersels für die Verkehrslösung der ABB. Und zwar schnellstens! Wie ich von einem Mitglied einer bekannten Naturschutzvereinigung erfahren habe, ist der Autobahnanschluss zur A555 mit einem Bürgerentscheid zustande gekommen. Die Folgen werden jetzt sichtbar! Halb Bonn nutzt den Autobahnanschluss! Muss das Behindertenheim im Süden Hersels soviel Dreck und Lärm hinnehmen? Müssen die vielen Schülerinnen des Ursulinen-Gymnasiums ständig diesem Verkehr ausgesetzt werden? Und noch ein Punkt, viele Autofahrer nutzen nicht die Bundestraße L300, sondern die Rheinstraße durch Hersel, um schneller voran zu kommen. Und das bei katastrophal ausgebauten Bürgersteigen!

  12. Renate + Wolfgang Müller - Hersel

    Sehr geehrter Herr Breuer,
    vielen Dank für Ihr Flugblatt der ABB zum obigen Thema. Als Bewohner der Moselstraße Nr. 21 und als Benutzer der Linie 16 halten wir eine Taktverdichtung der Linie 16 für wünschenswert, allerdings nur beschränkt auf die Zeiten außerhalb der Hauptverkehrszeiten. Bereits bei der derzeitigen Taktung an Werktagen (alle 20 min.) besteht bei geschlossener Schranke am Haltepunkt „Hersel“ auf der Moselstraße so ein gewaltiger Rückstau, dass das Einfädeln von unserem Stellplatz in den gestauten Verkehr ein nicht unerhebliches Risiko für das eigene Fahrzeug aber auch für andere un-/motorisierte Verkehrsteilnehmer darstellt. Ihrem Ratskollegen, Rüdiger Prinz, der möglicherweise gestützt auf ein (wissenschaftliches) Verkehrsgutachten eine andere Meinung vertritt, weil er nicht am Ort des Geschehens wohnt und deshalb nur peripher von möglichen Verkehrsstaus betroffen ist, kann ich nur empfehlen, sich die Sache vor Ort (während der Schulzeit morgens von 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr und nachmittags in der Zeit von 15.30 Uhr bis 18 Uhr) anzusehen. Da die Schrankenbewegungen in Hersel vom Stellwerk in Wesseling gesteuert werden, ist insbesondere bei Zugverspätungen bei einer Taktverdichtung auf 10 min an Werktagen damit zurechnen, dass die Schranken nach unserer Erfahrung künftig für 6 bis 9 min geschlossen bleiben. Die Folgen für den Verkehrsfluss in allen Richtungen kann man sich vorstellen, zumal bei geschlossener Schranke die Ampelanlage auch für die Fahrzeug auf der L 300 (Elbestraße), die Nord-Süd- bzw. Süd-Nord-Richtung fahren, Rot zeigt und auch aus diesem Grunde ein Verkehrsstau erzeugt wird. Die Meinung derjenigen, die meinen man müsse ein solches Verkehrschaos hinnehmen, zeugen von wenig Bürgernähe.

    Mit freundlichem Grüßen
    Renate und Wolfgang Müller

  13. Herseler, Auf der Tränke

    Die Taktverdichtung der Linie 16 längst überfällig, sie ist vor allem in den Hauptverkehrszeiten übervoll. Wieso muss sich eigentlich immer jede Verkehrsplanung nach dem platzfressenden Autoverkehr richten? Die allermeisten Kreuzungs-Überquerer fahren doch ohnehin nur einige Kilometer nach oder von Bonn, oder zu Aldi & Co., und könnten auch den ÖPNV oder das Fahrrad nutzen. Die Empörung einiger Autofahrer kann ich nicht verstehen. Es ist an dieser Kreuzung schon jetzt viel zu viel Autoverkehr unterwegs, und jeder Fahrer ist Teil des Staus, ob der nun bis zum Aldi-Parkplatz oder bis zur Autobahn reicht, das kann jeder Wagenlenker dann selber beeinflussen, indem er auf Alternativen umsteigt.

  14. Seemayer

    Warum eigentlich eine Taktverdichtung? Die Bahnen sind nicht überfült. Dafür aber schon jetzt die L118, die L300 und der Ortskern Hersel. Wenn auf der Autobahn Richtung Bonn Stau ist, geht an der Kreuzung in Hersel gar nichts mehr. Alle Autos, die in Richtung Bonn wollen nehmen jetzt im warhsten Sinne des Wortes den “Schleichweg” über Hersel und die Kölnstraße. Ebenso der Schwerlastverkehr zum Bonner Containerhafen. Hinzu kommt morgens und nachmittags der Eltern-Taxibetrieb zur Ursulinenschule. Hier muß Abhilfe geschaffen werden und das Chaos nicht noch größer gemacht werden durch eine Taktverdichtung der Linie 16.

  15. Anwohner aus Hersel

    Wieder eine Entscheidung des Rates an der Realität vorbei. Es ist doch jetzt schon unerträglich, wenn es ganz schlimm läuft. Da steht man schon mal bis zur Autobahn oder auch aufgrund der Ampelschaltungen bei Porta. Ist dann noch Stau auf der Autobahn, verschärft sich die Situation.
    Klar kann man leicht reden, wenn man da nicht immer lang muss oder in Zeiten fährt, wenn es nicht ganz so lange Wartezeiten gibt.
    Wer hier als Politiker äussert, dass ihm die Belastungen der Autofahrer egal sind, dem sind auch andere Bürgerangelegenheiten egal. Mal ganz davon abgesehen, was da unnötig an Krach und Schadstoffe durch die wartenden Autos verursacht wird.
    Es sollte schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden, die allen gerecht wird, auch wenn mir davor graut, die Kreuzung als Baustelle tagtäglich erleben zu müssen.

  16. Marcus-Günther Rey

    Ich bin der Meinung dass die Taktverdichtung mittelfristig bei der Linie 16 und 18 stattfinden sollte. Es müssen allerdings auch die Busverbindungen innerhalb und auch außerhalb von Bornheim dringend den Bedürfnissen angepasst werden, denn momentan sieht es meistens so aus dass der Bus fährt und 5 Minuten später kommt die Bahn oder umgekehrt. Somit ist es für Pendler absolut unattraktiv Busse und Bahnen zu nutzen. Natürlich muss man bei der Taktverdichtung auch auf die Gegebenheiten, wie beispielsweise in Hersel an der Kreuzung L300/L118 achten. Bei einer Verdopplung der Taktverdichtung der Linie 16 muss aber auch gleichzeitig Entlastung für die Autofahrer am Knotenpunkt L118/L300 geschaffen werden welche unterschiedlich aussehen könnten. Z. B. würde in Hersel eine Fußgängerbrücke mit Aufzug oder ein Tunnel für Fußgänger schon einmal Entlastung für den Autoverkehr bringen und die Wegnahme von Gefahren für die Schüler bringen. Eine Taktdichte von 10 Minuten in den Hauptverkehrszeiten ist nur machbar, wenn die Haltestelle der Linie 16 unter die Erde verlegt wird. Es sei denn, man nimmt ein Verkehrschaos in Kauf. Wir brauchen eine Lösung die den Bahnfahrern und den Autofahren gerecht wird!

  17. Paul Breuer - Artikelautor

    Sehr geehrter Herr Bastin, vielen Dank für den ausführlichen Kommentar. Sie schreiben zur Linksabbiegerspur L300 in Richtung L118/Roisdorf folgendes:

    “Im Regelfall verpassen die Linksabbieger von der L300 auf die L118 ungefähr eine Ampelphase, bei Verzögerungen auf der Linie 16 auch schon mal zwei. Das ist ärgerlich. Ein solches verkehrliches Hindernis nützt niemandem, und der Rückstau blockiert durch die leider sehr kurz ausgelegte Abbiegespur schnell schon mal den Verkehr Richtung Norden.”

    Diese Aussage ist annähernd richtig. Nur, über den Rückstau vor der Schranke auf der L118 aus Richtung Roisdorf sagen Sie nichts. Hier stauen sich die Fahrzeuge in der Hauptverkehrszeit schon jetzt zurück bis an die A555. Hier reden wir über 4 bis 5 Ampelphasen! Bei einer Taktverdichtung auf 10 Minuten wird dieser Rückstau mit allen schlimmen Folgen auch bis auf die A555 gehen. Dieser Umstand ist aber nicht mehr hinnehmbar. Sie fahren zum Arbeitsplatz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ihr persönlicher Zeitaufwand ist offensichtlich hinnehmbar. Andere Personen können aufgrund der Lage des Arbeitsplatzes aber nicht auf öffentliche Verkehrsmittel zurück greifen, weil der individuelle Zeitaufwand nicht zumutbar ist oder keine Haltestelle am Arbeitsplatz oder dem Wohnort zufuß erreichbar ist. Dieser Personenkreis ist auf einen PKW angewiesen. Es ist ein Irrtum zu glauben, dieser Personenkreis würde, wenn man die Verkehrsverhältnisse erschwert, auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Nein, man wird nun Schleichwege suchen, mehr Kilometer verbrauchen und damit den Schadstoffausstoß noch vergrößern. Ich bleibe dabei, die Taktverdichtung der Linie 16 kann erst kommen, wenn Ausgleichsmaßnahmen für die Autoverkehr geschaffen sind.

    Die einzig sinnvolle Lösung des Verkehrsproblems am Herseler Knotenpunkt L118/L300 ist die Haltestelle der Linie 16 in den Untergrund zu verlegen, die Rechts- und Linksabbiegerspuren aus Richtung Widdig und Bonn auf der L300 in Richtung L118 (Roisdorf) deutlich zu verlängern sowie die Ampelsteuerung zu modernisieren. Dann erst kann eine Taktverdichtung der Linie 16 ohne katastrophale Auswirkungen auf den umliegenden Autoverkehr in den Hauptverkehrszeiten (7 bis 9 Uhr 30 und 15 bis 19 Uhr) erfolgen. Die Verlängerung der Abbiegespuren ist unproblematisch machbar, auch kurzfristig. Die Optimierung der Ampelsteuerung ist ebenfalls kurzfristig machbar. Die Verlegung der Haltestelle in den Untergrund ist allerdings nur mittelfristig machbar. Als Kommunalpolitiker muss ich alle Verkehrsteilnehmer im Auge behalten. Freie Fahrt für freie Bürger geht nicht. Absoluter Vorrang für öffentliche Verkehrsmittel mit schlimmen Auswirkungen für die Autofahrer geht auch nicht. Wir brauchen eine Lösung, die das Problem löst und allen Beteiligten Verbesserungen bringt. Diese Lösung habe ich im Artikel aufgezeigt.

  18. Benedikt Bastin

    Ich begrüße die Ratsentscheidung sowie die Taktverdichtung sehr. Seit über zehn Jahren sind die Probleme auf der Linie 16 bekannt; Bahnen, die weit über der Auslastungsgrenze fahren müssen, dadurch deutlich verzögerte Fahrgastwechsel und Verspätungen und Ausfälle machen die eigentlich extrem leistungsfähige Verbindung zu der Hauptverkehrszeit deutlich unattraktiver, als sie eigentlich ist. Die Taktverdichtung wird nun helfen, das trotz der widrigen Umstände gut angenommene Angebot der Linie 16 wieder deutlich attraktiver zu machen. Das ist eine sehr zukunftsweisende und mutige Entscheidung.
    Die Einwände mit der Verkehrssituation an der Schranke sind ja durchaus valide; am besten ist selbstverständlich eine Lösung, mit der alle zufrieden sind. Eine höhenfreie Kreuzung am Knotenpunkt L118/L300 ist langfristig ein wichtiges Ziel. Dennoch kann man mit den Verbesserungen im ÖPNV nicht warten, bis hier gehandelt wurde; das hat die letzten zehn Jahre nämlich leider nichts gebracht.
    Die durchschnittliche Schrankenschließzeit liegt bei anderthalb Minuten. Im Regelfall verpassen die Linksabbieger von der L300 auf die L118 ungefähr eine Ampelphase, bei Verzögerungen auf der Linie 16 auch schonmal zwei. Das ist ärgerlich. Ein solches verkehrliches Hindernis nützt niemandem, und der Rückstau blockiert durch die leider sehr kurz ausgelegte Abbiegespur schnell schonmal den Verkehr Richtung Norden.
    Allerdings ist die Situation auf der Linie 16 deutlich schlimmer. So lag die Quote der Fahrten, die ohne Verspätung (d.h. mit weniger als 2,59 Minuten Verspätung) fuhren, im Jahr 2016, dem letzten Jahr, zu dem ich aktuelle Zahlen finden konnte, bei lediglich 81,4 %. Die Quote der Fahrten, die offiziell als im Ausfall befindlich gelten (mehr als 11,59 Minuten Verspätung oder eben kompletter Ausfall) bei 3,9 %. Seit 2012 werden diese beiden Kennzahlen jedes Jahr schlechter. Dazu kommt natürlich, dass die Verspätungen im Allgemeinen nicht gleichmäßig über alle Fahrten verteilt sind, sondern die mit den meisten Fahrgästen treffen (aus oben genannten Gründen). Gerade im Berufsverkehr treffen solche Verspätungen schwer, da sie sich bei enger Taktung im Bonner und Kölner Stadtgebiet natürlich dann auch auf andere Linien übertragen und die Fahrgäste nicht gleichmäßig, sondern durch verspätete Bahnen auf einmal an wichtigen Umstiegsknotenpunkten ankommen. Wer pünktlich bei der Arbeit, der Schule oder sonstigen Beschäftigungen sein muss, muss eine, teilweise sogar zwei Bahnen früher nehmen. Es ist nicht hinnehmbar, dass ich vierzig Minuten vor der eigentlichen Zeit losfahren muss, um einigermaßen garantieren zu können, dass ich pünktlich bin.
    Verspätungen von zehn bis fünfzehn Minuten und Ausfälle sind auf der Linie 16, gerade in der wichtigen Hauptverkehrszeit, leider keine Seltenheit. Während die erhöhten Schließzeiten nun für Autofahrer vermutlich im Regelfall zwei bis vier Minuten Wartezeit bedeuten (für ungefähr zwanzig Fahrzeuge, bei durchschnittlicher Besetzung eines Pkw mit 1,3 Personen also 26 Personen), bedeutet die aktuelle Situation Verspätungen von knapp zehn Minuten für voll besetzte Doppeltraktionen Stadtbahnwagen, also knapp vierhundert Personen pro Fahrt (Maximalkapazität einer Doppeltraktion).
    Des Weiteren tragen auch kleine Verzögerungen im innerstädtischen Verkehr zu erheblichen Wartezeiten für Fahrgäste bei. So sind in meiner Situation fünf Minuten Verspätung des Busses häufig ausreichend, um eine Wartezeit von zwanzig Minuten zu verursachen; dadurch verdoppelt sich mein Heimweg fast, und ich bin sicherlich bei Weitem nicht der einzige, dem das so geht.

    Auch ist ein leistungsfähiger ÖPNV wichtig für Menschen, die kein Auto haben, sei es aus finanziellen Gründen, weil sie kein Auto fahren können oder wollen. Insbesondere Jugendliche – eine Zielgruppe, die hier in der Diskussion, das muss ich leider so sagen, komplett außen vor gelassen wird und deren Belange irrelevant zu sein scheinen – sind auf den ÖPNV als Fortbewegungsmittel angewiesen – ebenso wie Studenten oder Auszubildende, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, sich ein Auto anzuschaffen. Durch die Neubaugebiete gerade in Hersel werden sehr viele junge Familien hier herziehen – oder sind es schon. Diesen und ihren Kindern einen attraktiven ÖPNV zu bieten muss die Aufgabe unseres Stadtrates sein.

    Den totalen Verkehrsknotenpunkt, den viele prophezeien, sehe ich nicht. Bereits heute, durch eben die Verspätungen der Linie 16, geht die Schranke in zwanzig Minuten häufig zweimal zu, obwohl sie sich planmäßig durch die Begegnung der Linie 16 in Hersel nur einmal schließen sollte. Die erhöhte Pünktlichkeit durch die bessere Taktung wird hoffentlich dazu beitragen, dass diese Begegnung zuverlässiger passieren wird – damit hätten wir dann effektiv ungefähr die Situation von heute – nicht besser, aber eben auch nicht schlechter.

    Ich weiß leider nicht, ob Links hier erlaubt sind, wollte aber meine Aussagen mit einer Quelle hinterlegen.
    Pünktlichkeitsstatistik der Stadtbahnlinien 2016: http://session.rhein-sieg-kreis.de/bi/vo0050.php?__kvonr=2004133987

    Eine ausführlichere Begründung der Vorteile der Taktverdichtung findet sich in meinem Bürgerantrag von 2016
    https://benedikt-bastin.de/texte/Takterh%C3%B6hung_der_Linie_16.pdf
    Leider thematisiere ich dort die Kreuzungssituation nicht; das habe ich ja aber hier oben getan.

    Mir ist bewusst, dass Meinungen sehr weit auseinander liegen können, dennoch bin ich an einem Diskurs zu dem Thema interessiert und für Rückmeldungen offen.

  19. Paul Breuer

    Antwort zur Frage im Kommentar “Herseler – Gartenstraße”: Die nächsten Kommunalwahlen in NRW sind voraussichtlich im August 2020.

  20. Schmitz

    Herr Prinz (CDU) nimmt es nach Aussage des General-Anzeigers in Kauf, dass es Rückstaus bis auf die Autobahn A555 geben wird. Rückstaus auf Autobahnen führen häufig zu Auffahrunfällen. Das kann Verletzte und Tote bedeuten. So etwas billigend in Kauf zu nehmen ist unglaublich. Herr Prinz, haben Sie den Verstand verloren?

  21. A. aus Hersel

    Nach der Lektüre des General-Anzeigers (“Die Taktverdichtung kommt” und “ABB gegen Verbesserung der Linie 16”) habe ich zuerst an einen verspäteten Aprilscherz geglaubt. Wie ist es nur möglich, dass im Bornheimer Rat eine Taktverdichtung der Linie 16 beschlossen wird, ohne Rücksicht auf Verluste und Kosten, die dann in Folge zu einem Verkehrschaos führt. Auf der Internetseite der ABB habe ich dann eine Online-Abstimmung gefunden. Leider konnte ich mit meiner Familie (4 Personen) nur einmal abstimmen. Das verdanke ich jetzt also auch jenen wirren Verkehrsstrategen, die diese Online-Abstimmung zugunsten der Ja-Stimmen manipuliert haben. Bitte meinen Klarnamen nicht nennen.

  22. Herseler - Gartenstraße

    Es ist kaum zu glauben, was da im Rat wieder einmal bei leider nur 1 Gegenstimme beschlossen wurde. Taktverdichtung der Linie 16, koste es was es wolle. Einen Verkehrszusammenbruch in Folge dessen an der Herseler Kreuzung will der Herseler CDU-Verkehrsstratege Prinz auch in Kauf nehmen. Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Wir Herseler haben ein gutes Gedächtnis. Wann sind eigentlich die nächsten Kommunalwahlen?

  23. Herseler - Moselstraße

    Der CDU-Prinz aus Hersel ist wohl von allen guten Geistern verlassen. Rückstau bis auf die A555? Wie wäre es denn einmal, wenn er bei seinen Parteifreunden in der NRW-Landesregierung Druck machen würde. Als Autofahrer, der zur entlegenen Arbeitsstelle auf das Auto angewiesen ist, kann ich seine Argumentation nicht verstehen. Glaubt er denn wirklich, die Autofahrer zur Arbeit würden auf die Linie 16 umsteigen, bloß weil die jetzt alle 10 Minuten kommt. Wenn das Verkehrschaos noch größer wird, werden die Autofahrer verstärkt auf Schleichwege ausweichen. Es ist doch jetzt schon so, dass einige aus Bonn kommend den Stau auf der L300/L118 mit einer Durchfahrt durch Hersel umgehen. Verkehrspolitik mit Verstand und Sachkenntnis sieht anders aus!

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