Knotenpunkt L 118 & L 300 in Hersel

21.11.2017, 18 Uhr 25, L118, Rückstau bis zur Autobahn

Der Ausschuss für Stadtentwicklung der Stadt Bornheim hat sich auf der Sitzung vom 15. November 2017 unter Tagesordnungspunkt 6 mit Lösungsmöglichkeiten der Verkehrsprobleme am Knotenpunkt L118 / L300 (Bahnübergang Linie 16) in Hersel beschäftigt. Da den Mitgliedern des Ausschusses die Untersuchung des beauftragten Fachplaners nicht vorlag, kam es zu einer sehr umfangreichen Diskussion mit vielen Fragen an das Fachbüro.

Der Knotenpunkt L118 / L300 erzwingt bei geschlossener Bahnschranke zu den Hauptverkehrszeiten erhebliche Rückstauungen auf der L 300 aus Richtung Bonn und zu noch erheblicheren Rückstauungen auf der L118 aus Richtung Autobahn A555 / Gewerbegebiet. Da zur Zeit auch über eine Taktverdichtung der Linie 16 diskutiert wird, werden sich diese Verkehrsprobleme dann noch verschärfen. Weitere Verschärfungen der Situation werden erwartet, wenn die naheliegenden neuen Baugebiete fertig gestellt sind. Eine zeitnahe Lösung dieser Probleme ist in der Tat geboten.

Das beauftragte Fachplanungsbüro hat eine Bestandsaufnahme vor Ort und eine sehr qualifizierte und ausführliche Präsentation der Verkehrsprobleme mit Lösungsvorschlägen vorgelegt. Die vorgeschlagenen Verbesserungen, die in zwei Schritten erfolgen sollen (neue erweiterte Ampelsteuerung und Verlängerung der Abbiegespuren), werden die Verkehrssituation sicherer gestalten jedoch keine nennenswerten Verbesserungen der Rückstauungen bringen.

Aus diesem Grunde hat die ABB auf der Ausschusssitzung vorgeschlagen auch Untertunnelungen bei der Diskussion als mittel- oder langfristige Lösung zu untersuchen.

  1. Weitere Informationen:
  2. Tagesordnung der Ausschusssitzung vom 15.11.2017
  3. Luftbild 2010 Knotenpunkt Hersel L118/L300
  4. General-Anzeiger: Knackpunkt sind die Schranken (21.11.2017)
  5. Präsentation Knotenpunktumbau L118/300

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zum Thema. Wie soll sich die ABB bei den weiteren Diskussionen und Beschlussfassungen positionieren? Bitte benutzen Sie die Kommentarfunktion am Ende des Artikels.


 

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Frank Nowacka

    Aus meiner Sicht wäre die Realisierung einer Brücke über die Simon – Arzt – Str. und der Bahn leicht möglich, wenn die L 118 über den Siemensacker und dem Gelände des ehemaligen Aldis und der Fa. Collo verschwenken würde.

    Zwischen der Bahn und der L 300 reicht der Platz aus, um die L 118 wieder an die L 300 anzubinden.

    Nach Bericht des GA plant die Fa. Collo offensichtlich eine Nutzungsänderung und Neubebauung des Geländes. Verhandlungen mit der Fa. Collo über einen Grundstücks Erwerb sollten daher nicht aufgeschoben werden.

    Ich gehe davon aus, dass dies eine wirtschaftlichere Lösung darstellen kann, als die Tunnellösungen.

  2. Jürgen Schimke

    Ich habe schon an ähnlicher Stelle eine Brückenkonstruktion gesehen und auch befahren, diese Lösung erschien mir damals und auch heute als eine elegante Lösung da sie mehrere Probleme beseitigt. Als erstes kann es bei verstärktem Regen (der in Zukunft zu erwarten ist) keine Überschwemmung der Strasse geben, zweitens ist kein so großer Raumbedarf (es kann noch drunter her gefahren werden) wie für einen Tunnel nötig und drittens muss die Sanierung der alten Tankstelle nicht von der Öffentlichkeit finanziert werden. Ausserdem sind noch weitere vermietbare Nutzungen unter einer Brücke denkbar.

  3. Winand Flohr

    Nachtrag zum Kommentar: Nach meiner Erinnerung gestalteten sich die Verhandlungen betreffend des Erwerbs der zur Unterführung benötigten Grundstücke damals insgesamt schwierig. Zum Teil bestand entweder keine Verkaufsbereitschaft oder die Preisvorstellungen waren sehr überzogen. Hinzu kam dann noch das Problem einer möglichen Bodenkontamination im Bereich der Tankstelle. Hierdurch hätten sich gegebenfalls unkalkulierbare Mehrkosten für die Entsorgung von belasteten Bodenmassen ergeben.
    Wie richtig die Lösung einer Bahnunterführung bzw. Tieferlegung im Bereich des Knotenpunktes ist, mögen Sie auch daran erkennen, dass diese Lösung in Roisdorf ,”am anderen Ende” der Roisdorfer/Herseler Straße, bereits vor rd. 30 Jahren mit der Unterführung der Bahnstrecke Köln-Bonn der DB AG realisiert wurde.
    Zuvor – das Verkehrsaufkommen war nicht annähernd so hoch wie heute – sorgten die zunehmend längeren Schließphasen der Schranken und damit insbesondere die starke Behinderung des an- und abfahrenden Verkehrs zu bzw. von der damaligen Roisdorfer Obst-und Gemüseversteigerung für erhebliche Probleme.
    Nach Fertigstellung der Unterführung wurden die Bahnübergänge Widdiger Weg und Güterbahnhofstraße geschlossen. Der frühere Übergang Widdiger Weg in Roisdorf wurde ebenfalls durch eine Unterführung (leider nur fußläufig) ersetzt.

  4. Winand Flohr

    Lieber Herr Breuer,
    in der ABB-Veröffentlichung wurde die Verkehrsproblematik am Knotenpunkt L 118 / L 300 unter Einbeziehung künftiger Entwicklungen von Ihnen ausführlich und zutreffend dargestellt.
    Eine langfristige Lösung sehe ich nur in einer Tieferlegung oder einer Unterführung der Stadtbahnline 16.
    Bereits Mitte der 90er-Jahre lag der Stadt eine konkrete Planung zur Bahnunterführung vor. “Knackpunkt” im Hinblick auf eine Weiterverfolgung war u.a. die damals noch existierende Tankstelle am Bahnhof und die Möglichkeit von Bodenverunreinigungen in diesem Bereich. Ob die damalige Planung angesichts der zwischenzheitlich fortgeschrittenen Bebauung im Bahnhofsumfeld heute noch realsierbar wäre, müsste ggfs. geprüft werden.
    Auf jeden Fall wäre es aus meiner Sicht lohnenswert, sich die damalige Planung einmal anzusehen. Egal ob Unterführung oder Tieferlegung der Linie 16 – es wird sich bezüglich einer wirkungsvollen Lösung, welche auch auf Dauer Bestand hat, die Frage nach den Kosten und in diesem Zusammenhang ebenfalls die alles entscheidende weitere Frage gemäß dem Titel eines alten Karnevalsschlagers: “Wer soll das bezahlen” stellen.
    Aus Roisdorf grüßt Sie recht herzlich
    Winand Flohr

  5. Georg Meier

    Die Untertunnelung in Hersel wäre natürlich die beste Lösung, aber wahrscheinlich nicht machbar. Die Stadt Bornheim (Herr Schier) gibt wieder einmal den Anderen die Schuld. Straßen NRW würde nicht angemessen reagieren. Aber die Stadt Bornheim forciert mit aller Gewalt immer mehr neue Bau- und Gewerbegebiete, ohne wahrscheinlich vorher zu prüfen, ob die vorhandenen Straßen den zusätzlichen Verkehr bewältigen können. Bestes Beispiel ist die L281. Dort entsteht jeden Morgen vor der “Porta Kreuzung” ein kilometerlanger Rückstau aus Richtung Bornheim. Die Autofahrer suchen sich über die angrenzenden Feldwege ihre Abkürzungen und rasen dann zum Teil durch die Wohngebiete. Wer so plant, hat meiner Meinung nach seinen Beruf verfehlt.

  6. Jürgen Schimke

    Meiner Meinung nach gibt es nur zwei Möglichkeiten, erstens eine Überführung als T-Ausführung wo der Abzweig über die Gleise oberhalb geschieht (schon mehrfach gesehen und befahren) wobei dann die Linie 604 etwas umgeleitet werden muss. Oder eine Unterführung, welche aber im Falle von Starkregen Überflutungs gefährdet wäre. Diese Variante zieht auch eine Verlegung der Linie 604 nach sich.
    Vieleicht könnte man im Zuge dieser Massnahme auch ein befrieden der Verkehrssituation innerhalb Hersels in Betracht ziehen. Durch geeignete Massnahmen wäre eine Erhöhung der allgemeinen Grundsteuer wahrscheinlich nicht nötig.

  7. Mechthild Schulte

    Untertunnelung der Bahn, wo auch immer, wäre eine gute Lösung. Viel besser wäre eine Tieferlegung der Linie 16! Aber wohl nicht zu bezahlen und mit Stadt Bornheim, Rhein-Sieg-Kreis und Verkehrsverbund Köln-Bonn wohl nicht konsensfähig.
    Gruß
    Mechthild Schulte

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