Großartig: 250.000 gegen TTIP und CETA in Berlin.

1. erweiterte Fassung: Am Samstag, den 10. Oktober 2015 hat die seit langem angekündigte Demonstration gegen die Freihandelsabkommen TTIP und CETA in Berlin stattgefunden. 250.000 Menschen kamen am Samstag zur bisher größten Demonstration gegen die Handelsabkommen TTIP und CETA. 150.000 mehr als erwartet. Ein unglaublicher Erfolg! Diese Bürgerbewegung kann nicht ignoriert werden. Was für ein Signal! 250.000 Menschen haben in Berlin gegen die undemokratischen Handelsabkommen demonstriert. Die Bürgerinnen und Bürger sagten so laut und deutlich wie noch nie Nein zu Hinterzimmer-Gerichten, Sozialabbau und Abbau von Qualitätsstandards.

Mit insgesamt 3.263.9203 Millionen Unterzeichnern endete die von einem breiten Bündnis getragene selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP: ein unglaubliches Ergebnis! Die gigantische Liste wurde bereits in Brüssel übergeben. Sie zeigt unmissverständlich: Die Bürgerinnen und Bürger wollen das Handelsabkommen TTIP nicht.

Die Bornheimer ABB-Mitglieder waren ab 01 Uhr 15 ab der Haltestelle Widdig der Linie 16 nach Köln unterwegs. Um 03 Uhr 15 startete der Sonderzug aus Aachen in Richtung Berlin. Unterwegs kamen an weiteren Bahnhöfen weitere Demonstranten dazu. Um 09 Uhr 15 erreichte der Sonderzug Berlin. Vom Bahnhof Gesundbrunnen aus ging es dann weiter mit der Linie S1 und Umsteigen in die Linie S 25 an der Friedrichstraße zum Hauptbahnhof Berlin.

Spätestens jetzt wurde uns beim Blick auf den Versammlungsort vor dem Hauptbahnhof klar, warum die Sonderzüge nicht am Versammlungsort halten konnten. Berlin Hauptbahnhof hätte derartigen Ansturm von Sonderzügen aus allen Richtungen in Deutschland nicht verkraften können.

Der Vorplatz am Bahnhof war derart überfüllt, dass viele Demonstranten nicht mehr aus dem Bahnhof heraus auf den Vorplatz gelangen konnten. Notgedrungen startete der Demonstrationszug halt etwas früher als geplant, um den Vorplatz für zusätzliche Demonstranten aus dem Hauptbahnhof kommend frei zu bekommen.

Das Bild, was sich uns Demonstranten bot, war einfach nur überwältigend. Soweit das Auge reicht, Menschen, Fahnen, Transparente und Auftritte von Gesangs- und Künstlergruppen. Der Weg führte mehrere Kilometer durch die Stadt, am Brandenburger Tor vorbei bis an die Siegessäule.

Als wir am Brandenburger Tor ankamen, war die breite Straße bis zur Siegessäule bereits komplett zu. So konnten wir nur aus der Ferne etwas von der Abschlusskundgebung mitbekommen. Die Demonstranten stauten sich notgedrungen zurück bis hinter das Brandenburger Tor.

Wir waren von den Erlebnissen im wahrsten Sinne des Wortes überwältigt. Wir haben uns natürlich nach Abschluss der Kundgebung etwas in der Nähe des Brandenburger Tores umgesehen, bevor wir von dort aus wieder mit der S-Bahn zum Bahnhof Gesundbrunnen zurück gefahren sind.

Der Sonderzug startete gegen 18 Uhr 46 und erreichte Köln um 01 Uhr 28. Leider zu spät für die Linie 16, die bis Bad-Godesberg fährt. Wir strandeten also mit der Linie 16 in Wesseling (Endstation). Von dort aus ging es mit dem Taxi weiter. Gegen 03 Uhr nachts waren wohl alle Teilnehmer wieder zu hause.

Recht müde, mit Blasen an den Füßen und Muskelkater war ich persönlich froh, nach mehr als 26 Stunden endlich ins Bett zu kommen.

Wir waren dabei, nicht nur am Rande. Mitten drin und kein bisschen leise. Heute, einen Tag später, habe ich noch nicht alle diese positiven Erlebnisse verarbeiten können. So ist dieser Bericht wohl auch etwas durch persönliche Erlebnisse geprägt.

Das ist das Deutschland das ich mag. 250.000 Menschen, die sich nicht alles gefallen lassen wollen, die selber denken und sich nicht durch die Mainstreampresse das Selberdenken abgewöhnen lassen.

Herr Gabriel (SPD) und Frau Merkel (CDU) sollten von Ihrer Wolke 7 einmal herab auf das Volk sehen. Dann können sie etwas lernen!

Paul Breuer

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