Nahversorung für Widdig schon im Vorfeld der Planung verhindert

Bauplatz zwischen Linie 16 und B9
Bauplatz zwischen Linie 16 und B9

Die Stadt Bornheim ist eingeteilt in 2 verschiedene Bereiche. In Bereiche, die als allgemeines Siedlungsgebiet über die derzeitigen Ortsgrenzen hinaus weiter entwickelt werden können bzw. die dies nicht können. Uedorf und Widdig sind solche Bereiche, die nicht als allgemeine Siedlungsgebiete ausgewiesen sind.

Das hat für die Entwicklung einer gesunden Infrastruktur erhebliche Nachteile:

  • Widdig/Uedorf kann sich nur innerhalb der Ortsgrenzen entwickeln.
  • Eine Ausweitung über die derzeitigen Ortsgrenzen hinaus , z.B. in Richtung der A 555, ist nicht möglich (kein weiteres Bauland, keine Gewerbezone etc.).
  • Ein Ortsteil, der sich nicht weiter entwickeln kann, stagniert (keine Zuzug von Einwohnern, Gewerbetreibenden und ein Abzug von vorhandenen Geschäften).

Der Rat der Stadt Bornheim hat Kriterien zur Bewertung von Grundstücken entwickelt. Die in Zukunft zu bearbeitenden Grundflächen, die zu Bauland werden sollen, werden mit sogenannten Pluspunkten bewertet. Die Anzahl der Pluspunkte entscheidet dann über die Reihenfolge der Bearbeitung in der Verwaltung. Mögliche 5 Pluspunkte sind:

  1. die Nähe des öffentlichen Nahverkehrs
  2. die Nähe einer Einkaufsmöglichkeit
  3. in der Nähe liegende Lärmbelästigungen
  4. die Eignung für alternative Wohnformen
  5. die Mitarbeit (Einigkeit) der betroffenen Grundstückseigentümer

Grundflächen, die solche Kriterien erfüllen, werden in Zukunft gute Chancen haben zu Bauland entwickelt zu werden. Allgemeine Siedlungsgebiete haben hier natürlich einen Vorteil.

Was bedeutet das z. B. für Widdig? Widdig ist kein allgemeines Siedlungsgebiet. Das hat die Entwicklung der Infrastruktur nicht nur erschwert, sondern regelrecht verhindert. Der Zuzug von Neubürgern war eher bescheiden, weil nur wenig neues Bauland bzw. neuer Wohnraum nur beschränkt geschaffen werden konnte. Infolge dessen wurde Widdig für Investoren zunehmend uninteressant. Die beiden seinerzeit in Widdig angesiedelten Lebensmittelläden (beide Römerstraße) mussten schließen. Die Bankfiliale in der Germanenstraße wurde ebenfalls geschlossen. Hier ist nur noch ein Bankomat zurück geblieben. Der Getränkemarkt mit Reiningung auf der Römerstraße hat auch nicht überlebt. Die Kaufkraft im (zu) kleinen Widdig war zu gering. Die Widdiger Bürger müssen nun zur Erledigung der Einkäufe und der Bankgeschäfte in andere Ortsteile fahren. Was dies für Auswirkungen auf ältere Mitbürger hat, die über kein Fahrzeug verfügen oder kein Fahrzeug mehr lenken können oder dürfen, kann sich jeder selbst ausmalen. Versuchen Sie einmal von der mittig im Ort gelegenen Römerstraße mit der Linie 16 nach Hersel und zurück zu fahren um dort einen Kasten Wasser sowie eine Tasche voller Lebensmitteln zu kaufen!

Da die drei in Aussicht stehenden Freiflächen innerhalb der Ortsgrenzen von Widdig nur 1 oder 2 Pluspunkte aufweisen können, wird deren Entwicklung zu Bauland in sehr weite Ferne rücken. Da muss man kein Hellseher sein.

Fazit: Widdig verkommt zur Schlafstadt. Zukunftsperspektive gleich Null!

Die Errichtung einer fussläufig zu erreichenden Einkaufsmöglichkeit wäre für Widdig und dessen Entwicklung aber enorm wichtig gewesen.

  1. Das Vorhandensein einer Einkaufsmöglichkeit hätte allen Widdiger Freiflächen bei der Entwicklung zu Bauland einen weiteren Pluspunkt eingebracht.
  2. Widdiger Bürger hätten zumindest einen Großteil der Einkäufe (Lebensmittel) im Ort erledigen können.

Leider wurde der Investor, der in Widdig einen Discount Markt errichten wollte, schon im Vorfeld der Planung durch die Stadt Bornheim durch übertriebene Forderungen zur Aufgabe gezwungen (z. B. Radweg). Motto: Statt fördern verhindern! So wie es aussieht, werden in Bornheim nur Großinvestoren gefördert. Das ist leider eine Tatsache. Wenn es nach der derzeitigen Ratsmehrheit geht, wird z. B. der Investor Sutorius in Roisdorf städtische Grundstücke zu Vorzugspreisen erwerben können, die weit unter dem tatsächlichen Marktwert liegen. Ich verweise hier auf das zur Zeit aktuelle Bürgerbegehren, welches eine Ratsmehrheit aus SPD, Grünen, UWG und Teilen der CDU-Fraktion als juristisch unzulässig erklärt hat.  (siehe Internetartikel).

Als Widdiger Abgeordneter des Stadtrates stelle ich wieder einmal entsetzt fest, dass sich die Bornheimer Kommunalpolitik nicht ernsthaft um die dringend notwendige Entwicklung der Bornheimer Randgebiete kümmert. Das betrifft nicht nur Widdig und Uedorf, sondern auch die kleinen Bergdörfer am Vorgebirge.

Normalerweise bekommen Investoren in Bornheim die Möglichkeit ihre Anliegen in einem nichtöffentlichen Tagesordnungspunkt im Planungsausschuss vorzustellen. Dies ist im konkreten Fall auch nicht geschehen. Die Verwaltung verbietet es den Investoren regelrecht, sich mit ihren Anliegen, parallel zur Verwaltung, auch an die Ratsmitglieder zu wenden. Wenn ich nicht persönlich betroffen wäre (Grundstückseigentümer), hätte ich von dem gescheiterten Versuch, in Widdig einen Discounter zu errichten, überhaupt nichts erfahren.

Da ich aber nicht nur persönlich Betroffener sondern auch Widdiger Ratsmitglied bin,  mit dem Anspruch mich für Widdiger Belange auch einzusetzen, wende ich mich hiermit an die Öffentlichkeit. Die Widdiger Bürger sollen wissen, was die Stadt Bornheim unternimmt, um unterversorgte Stadtteile zu entwickeln.

Solche Negativbeispiele sind für die Aktiven Bürger Bornheim ein weiterer Grund, folgende Forderungen für die Kommunalwahl zu erheben:

  •  Alle Rats- und Ausschussmitglieder sollen grundsätzlich alle Informationen direkt und unmittelbar (kein Versand über die Fraktionsspitze) erhalten. Beim Versand von Rats- und Ausschussunterlagen soll grundsätzlich ein Inhaltsverzeichnis beigelegt werden. Der Versand von Unterlagen per E-Mail oder Post erfolgt grundsätzlich nur mit offen sichtbarem Verteiler, damit die Empfänger die Vollständigkeit der Unterlagen nachprüfen und die Empfänger ersehen können. Zum Teil ist es Investoren regelrecht verboten worden, wichtige Informationen zum geplanten Projekt auch direkt an die Ratsmitglieder zu verschicken. Die Verwaltung entscheidet bisher, wer was wann erhält und wer nicht! Das ist ein unmögliches Verfahren! Das werden wir ändern.

Die Bornheimer Randgebiete, zu denen gehört leider auch Widdig, dürfen nicht ihrem Schicksal überlassen werden. Solche Stadteile müssen vordringlich gefördert werden. Wer dort investieren will, darf nicht mit unnötigen Forderungen und Auflagen an den Rand der Wirtschaftlichkeit gedrängt und zur Aufgabe gezwungen werden. Dieses Beispiel ist leider kein Einzelfall. Die Aktiven Bürger Bornheim werden bei ihrer zukünftigen Ratsarbeit einen Schwerpunkt auf die Entwicklung der Bornheimer Randgebiete legen.

Ich veröffentliche hiermit folgende Unterlagen:

  1. Anfrage zum Grundstückskauf
  2. zwei Planauszüge “Neubau eines Discunt Marktes”, Kölner Landstraße
  3. Auszug aus dem notariellen Vorvertrag
  4. Absage der Dieroff Projekt GmbH

Achtung: Nachfolgende Dokument anklicken führt zur Vergrößerung!

Anfrage

Zeichnungskopf

 

 

 

 

Lageplan_Ausschnitt

 

 

 

 

 

Auszug_Notarvertrag0003

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Absage

 

 

 

 

PS: Da ich einer der drei Grundstückseigentümer bin, auf denen der Investor einen Discounter errichten wollte, gelte ich als Ratsmitglied natürlich als befangen. Das ist auch völlig in Ordnung! Aus diesem Grunde hätte ich bei eventuellen Abstimmungen in den Gremien der Stadt Bornheim (Planungsausschuss & Rat) natürlich nicht mitwirken (abstimmen) dürfen.  Folglich habe ich auch im Vorfeld in dieser Angelegenheit keine wie auch immer geartete Aktivität unternommen. Da das Projekt Discounter für Widdig nun nicht mehr verwirklicht werden kann, halte ich es für angebracht, die Widdiger Bürger ausführlich darüber zu informieren, wie sich die Verwaltung in dieser Sache verhalten hat. Ob das Verhalten der Bornheimer Verwaltung richtig oder falsch war, dass möge jeder für sich selbst entscheiden. Wieviele Investoren für Widdig in der Vergangenheit schon an  Bornheimer Verwaltungsauflagen gescheitert sind, wäre  eine weitere interessante Frage.

Kontakt:  Mobil: 01573 – 2483997    E_Mail: Bornheimer123@yahoo.de

Sie erreichen die ABB auch unter Facebook: https://www.facebook.com/AktiveBuergerBornheim

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar