Chlor im Trinkwasser: Das letzte Gefecht der Kalkwasserfraktionen hat begonnen!

kalk_topf3. erweiterte Fassung: Der Bornheimer Rat wird demnächst die Umstellung der Bornheimer Wasserversorgung mit einem deutlich höheren Anteil von WTV-Wasser beschließen. Eine Mehrheit für die Umstellung gilt als sicher, wenn alle Ratsmitglieder von CDU, Grünen und der ABB anwesend sind. Dieser Umstand bereitet den Fraktionen SPD&Linke, FDP und UWG große Sorgen. Man nimmt die selbstverständliche Desinfektion des WTV-Wassers nun als Anlass zum letzten Gefecht zu blasen. Was sind da denn die Fakten:

Der WTV (Wahnbachtalsperrenverband) und auch der WBV (Wasserbeschaffungsverband) desinfizieren das abgegebene Trinkwasser. Das ist notwendig und völlig normal, damit vorhandene Bakterien, Pilze, Viren, Algen und Legionellen im Wasser möglichst vollständig abgetötet werden und sich auf dem Weg zum Verbraucher nicht vermehren oder neu bilden können.

NEU: Unter anderem wird für die Desinifizierung von Trinkwasser auch Chlodioxid (O-Cl-O, ClO2) (nicht zu verwechseln mit Chlorperoxid) verwendet. Wie wird Chlordioxid in der Wasserbehandlung angewendet und wie funktioniert es?

NEU: ClO2 wird als Desinfektionsmittel für Oberflächenwasser mit vorgeschriebener Dosierung verwendet. Es  wirkt schon in sehr niedrigen Konzentrationen (0,1 ppm) über einen großen pH-Bereich. ClO2 dringt über die Bakterienzellwand von Bakterien, Pilzen, Viren, Algen, Legionellen etc. ein und reagiert mit lebenswichtigen Aminosäuren im Zytoplasma der Zelle, um den Organismus zu töten. Das Nebenprodukt dieser Reaktion ist Chlorit. Chlorite in der bei der Desinifizierung anfallenden Menge sind für den Verzehr unproblematisch, was für Bakterien, Viren und Legionellen nicht der Fall ist.

Der WTV hat seine Desinfektionsmittel-Dosierung nicht erhöht.

Der WTV hätte theoretisch bei zeitweise veränderter Mischung von Oberflächenwasser  zugunsten von Brunnenwasser die Desinfektionszugabe sogar erniedrigen können, weil Brunnenwasser in der Regel weniger Bakterien  enthält als Oberflächenwasser. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdosierung darf jedoch nicht unterschritten werden. Sind im abgegebenen Leitungswasser weniger Bakterien etc. bei gleichbleibender Desinfizierungszugabe vorhanden, werden nicht alle Desinfektionsmittel “verbraucht” und es kann zu Chlorgeruch kommen. Wir kennen diesen Geruch alle aus dem Schwimmbad. Dort wird das Wasser im Schwimmbecken allerdings wesendlich höher dosiert desinfiziert als das beim Trinkwasser der Fall ist. Deshalb kann man einen Chlorgeruch im Schwimmbad auch riechen. Was bei der Desinfizierung von Wasser chemisch abläuft, gilt für den WBV ebenso wie für den WTV!

Was SPD, Linke, UWG und FDP offensichtlich vergessen haben, der Chlorid-Anteil beim WBV-Wasser ist deutlich höher als beim WTV-Wasser. Dies kann man in den von der Stadt veröffentlichten Analysen nachlesen.

  • Chloridanteil (Cl-) WBV: 70,10 mg/Liter  (234,67 %)
  • Chloridanteil (Cl-) WTV: 30,00 mg/Liter  (100,00 %)

Das WTV Wasser ist also auch, was den Chlorid-Anteil angeht, das deutlich weniger belastete Trinkwasser.


 


 

 

 

 

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