Wasserversorgung in Bornheim: Kommt jetzt der Kompromiss?

Mischungsverhältnis (640x480)Online-Meinungsumfrage 1. erweiterte Fassung: (2.349 Artikelaufrufe, Stand 19.02.2016)

Die Diskussion um das Für und Wider einer Änderung (weiches oder hartes Wasser) der Bornheimer Wasserversorgung geht munter weiter. Die Positionen des Bürgermeisters samt SPD, FDP, UWG und Linken bleibt weitgehend verhärtet. Auch CDU, Grüne und ABB rücken von ihren Positionen nicht ab. Viele Bornheimer können das Thema nach jahrelanger Diskussion schon nicht mehr hören.

Der Stand der derzeitigen Diskussion:

  • Vorschlag CDU, Grüne und ABB: Rheinorte Mischungsverhältnis 70 % WTV (weich) und 30 % WBV (Hart), restliche Orte 100 % WTV (weich) sowie reduzierter Wasserpreis für die drei Rheinorte, nur noch vertragliche Mindestabnahme von hartem WBV Wasser
  • Vorschlag Bürgermeister: 40 %  weiches WTV Wasser / 60 % hartes WBV Wasser für alle Ortschaften

WTV: Wahnbach-Talsperrenverband      WBV: Wasserbeschaffungsverband Wesseling/Hersel

Über diese beiden Grundpositionen kann man vortrefflich auf der juristischen Bühne streiten. Fachtechnisch ist das alles lösbar, jedoch nicht zum Nulltarif. Auf meine Frage im Betriebsausschuss, ob man die juristischen Probleme nicht vor dem endgültigen Beschluss abklären kann, im Zweifelsfall auch vor Gericht, wurde vom Bürgermeister verneint. Ob diese Aussage richtig ist, wissen wir nicht. Es scheint jedoch so zu sein, dass der WBV zu Zugeständnissen bereit ist. Sonst hätte der Bürgermeister sicher nicht seinen ursprünglichen Vorschlag von 30 % auf nun 40 % WTV Wasser erhöhen können.

Unsicher ist aber aus unserer Sicht immer noch, ob der WBV nach erfolgtem Beschluss des Rates seinen Wasserpreis erhöhen wird und ob er gegen diesen Kompromiss klagen wird. Hat der Bürgermeister als Gegner der Wasserumstellung wirklich das letzte für Bornheim in den Verhandlungen mit WBV und WTV heraus geholt? Auch das wissen wir nicht. Das kann man nur hoffen. Es ist auch immer noch nicht klar, ob der Bürgermeister einen Ratsbeschluss rechtlich beanstanden wird, wenn sich CDU, Grüne und ABB in der Endabstimmung wiederholt durchsetzen sollten.

Das ist nun die Ausgangslage für die Sitzung des Betriebsausschuss (BA) vom 26. November 2015 und die darauf folgende Ratssitzung (Rat) vom 03. Dezember 2015.

Leider wurden die Bornheimer Bürger und Bürgerinnen nicht zu diesem Thema befragt. Ein Antrag auf die Abhaltung eines Bürgerentscheides fand leider keine Mehrheit! An der ABB hat es nicht gelegen, wir haben diesem Antrag unsere Stimme nicht verweigert.

Die ABB hat in den Internetartikeln um Kommentare zum Thema gebeten, die erfreulicherweise auch zahlreich eingereicht und auch alle veröffentlicht wurden. Das ist uns jedoch noch nicht genug. Aus diesem Grunde bitten wir alle Bornheimer Bürger und Bürgerinnen an einer Online-Meinungsumfrage, die wir hier am Schluss des Artikels angehängt haben, teilzunehmen. Das Ergebnis werden wir bei der Diskussion innerhalb der ABB mit Sicherheit berücksichtigen.



Welches Mischungsverhältnis soll der Rat für Bornheim beschließen?

Wir sind auch weiterhin an Kommentaren der Bornheimer Bürgerinnen und Bürger zum Thema Wasserversorgung interessiert. Schreiben sie uns einen Kommentar (bitte keine Verwaltungsmitarbeiter sowie Rats- und Ausschussmitglieder). Benutzen Sie bitte die Kommentarfunktion am Ende des Artikels.


Anzeigefeld Mischungsverhältnis
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Hier werden die verschiedenen Wasserqualitäten gemischt gemischt
Hier werden die verschiedenen Wasserqualitäten gemischt.

 

 

 

 

 

 

 

Hier trennen sich die Leitungen zu den Rheinorten und zum Vorgebirge
Hier trennen sich die Leitungen zu den Rheinorten und zum Vorgebirge.

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Beitrag hat 28 Kommentare

  1. Paul Breuer

    Sehr geehrter Herr Twain, Sie haben Recht! Da wird viel Mist von den Gegnern der Wasserumstellung geschrieben und es wird auch nicht ausreichend präzise informiert. Das können wir von der ABB nicht verhindern. Wir können Sie nur bitten, informieren Sie sich auf unserer Internetseite. Wir haben dort vielfach inhaltlich und ausführlich informiert. Nur, lesen sollte man das schon und leider ist dafür auch Zeit aufzubringen. Gehen Sie bitte zur Volksabstimmung. Wenn Sie weicheres Wasser und kein Rheinufer-Filtrat in Bornheim haben wollen, dann müssen Sie mit NEIN stimmen, sonst bleibt in Bornheim alles so wie es jetzt schon ist.

  2. Mark Twain

    Schon wieder ein neues Flyer zum Thema Wasser im Briefkasten!? Wer zahlt all diesen Unsinn – wir Steuerzahler! Die Druckkosten und Verteilung der Flyer und Zeitungsartikel schätzte ich mal auf ca.: 10.000,- € für alle zusammen- Danke! Was genau los ist, wissen wir Bürger immer noch nicht – was also soll der Mist bringen? Eine Umkehrosmoseanlage kombiniert mit Ozonbehandlung und Aktivkohlefilterung, um die Konzentration der Stoffe unter die Wirkgrenze zu drücken, währen viel wichtiger – egal wer das Wasser liefert! Wasser ist Verseucht mit Nanaopartiken, Benzolen, Medikamenten soger Drogen. Aber was solls, Sterben müssen wir ja alle – je früher desto besser für unsere Politiker – die sparen so dann die Rentenauszahlungen für das Volk! Mit freundlichem Gruß

  3. Mechthild Schulte

    Auch ich merkte die Folgen des harten Herseler Wassers: mehrere Wasserschäden an Kupferrohren, in deren Folge mir meine Gebäudeversicherung gekündigt hat. Die höheren Gebühren für eine neue Versicherung gleichen das etwas billigere harte Wasser nicht aus. Ganz zu schweigen von dem ständigen Entkalken von Heizungsventilen, Kaffee-, Espresso-, Spül- und Waschmaschine. Zeitweise holten wir uns Wasser aus Godesberg (WTV)! Wenn es nach mir geht: unbedingt soviel WTV-Wasser wie nur geht.
    Mit freundlichem Gruß
    Mechthild Schulte

  4. Erich Kluck

    Ich möchte endlich wieder Wasser aus dem Hahn für Kaffee, Tee und zum trinken nutzen, ohne mich fragen zu müssen, durch wie viele Kläranlagen das Wasser schon gelaufen ist. Im Übrigen glaube ich, dass jeder Haushalt noch Wassersparpotential hat, um so den Preis dennoch auf dem jetzigen Niveau zu halten. Wir jedenfalls müßten unser Trinkwasser nicht mehr im Supermarkt kaufen und nach Hause schleppen.
    Bin auf jeden Fall für WTV-Wasser, auch wenn es ein paar Cent mehr kostet.

  5. Familie Weidenbrück

    Hallo, wir wohnen in Waldorf und mussten aufgrund des Wasserverhältnisse alle Rohrleitungen erneuern und 3 Bäder komplett sanieren, ein Albtraum. Der Installateur sagt es läge an Wasser, viele Leitungen müssten in Waldorf erneuert werden weil sich die Kupferrohre nicht mit dem Wasser vertragen. Zusätzlich müssen wir ständig alle Geräte mit Wassserkontakt monatlich entkalken und unsere Espressemaschine muss ca. alle 3 Jahre erneuert werden. Geschmacklich ist das derzeitige Wassergemisch auch ekelig, zuviel Nitrat. Wir stimmen auch für eine 100% Versorgung aller Orte durch den WTV. Die Mehrkosten decken dann die Kosten für die Instandhaltung der Geräte ab.
    Mit freundlichen Grüßen
    Birgit Weidenbrück

  6. Paul Breuer

    Sehr geehrter Herr Buck, zum jetzigen Zeitpunkt ist keine 100 % Versorgung der Rheinorte mit weichem WTV Wasser möglich. Das soll in einem späteren zweiten Schritt erfolgen. Das hat technische (zus. Wasserleitung, Lage zum WBV, Kosten), vor allem aber vertragliche Gründe. Der Verbandsvertrag hat keine Ausstiegsklausel für Mitglieder. Deshalb müssen wir nach Aussage der Juristen zumindest soviel WBV-Wasser abnehmen, wie es dem Bornheimer Anreil am Verband entspricht. Als Widdiger Bürger habe ich damit auch ein Problem, dass wir nicht sofort 100 % WTV Wasser bekommen können. Diese Zwischenlösung ist aber immer noch besser als die derzeitige Lösung.
    Gruß Paul Breuer

  7. C. Buck

    Hallo,
    eine Umstellung der Wasserversorgung ist aus meiner Sicht angesichts der bereits zuvor genannten Argumente sehr zu begrüßen. Die Kosten sind im Vergleich zu den exorbitant höheren Kosten des Abwasser und in Anbetracht der Vorteile aus weicherem und m.E. deutlich saubererem Wasser vernachlässigenswert.

    Allein stellt sich mir die Frage, weshalb die Rheinorte mit schlechterem Wasser als der Rest Bornheims versorgt werden sollen? Ist es für die Fraktionen, die sich für ein Wasserwechsel aus einer Reihe gut nachvollziehbarer Gründe aussprechen, in Ordnung, dass ein Teil der Bevölkerung Bornheims (auch hier wohnen Wähler) das aus Ihrer Sicht unzureichende Wasser als Lebensmittel nutzt? Wäre nicht ein Wechsel von z.B. zunächst 80% WTV / 20 % WBV für ganz Bornheim oder gleich eine vollständige Umstellung möglich und rechtlich auch unbedenklich umsetzbarer?

    Viele Grüße,
    C. Buck

  8. Karin Hug

    Über 30 Jahre habe ich in Meckenheim gewohnt, versorgt mit WTV-Wasser. Seit knapp zwei Jahren lebe ich nun in Bornheim, und erst jetzt weiß ich, wie gut wir es in Meckenheim hatten. Dort bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, irgendwelche Geräte zu entkalken – das war auch in 30 Jahren niemals nötig!
    Und jetzt bin ich richtig wütend, weil ich mindestens alle vier Wochen alle Wasserhähne, Wasserkocher, Espressomaschine, Teekocher, Kaffeemaschine, Munddusche …. entkalken muss. Ganz zu schweigen von meinem Zimmerbrunnen, dem Luftbefeuchter und der Duschkabine. Der Wäsche gebe ich Entkalkungsmittel zu und trotzdem sind unsere Hand- und Duschtücher in dieser relativ kurzen Zeit bretthart geworden, wo sie in Meckenheim stets flauschig weich aus dem Trockner kamen. Und wenn ich dann noch dazu die erschreckenden Kommentare der Mediziner lese, kann ich das kleinkarierte Gerangel der Politiker um eine vernünftige und richtige Lösung des Problems (nämlich langfristig 100% WTV-Wasser für alle Ortsteile) absolut nicht verstehen. Ist denn Geld wichtiger als Gesundheit und Wohlbefinden? Ich jedenfalls wäre gerne bereit, mehr für gutes Wasser zu bezahlen – vermutlich spare ich das leicht an anderer Stelle wieder ein.

  9. Anja Klein-Binder -Hersel

    Es wäre ein Segen mit 100% WTV – Wasser versorgt zu werden!!!
    Vorteile:
    1. weniger Putzmittel, weniger Reparaturen, weniger Ersatzgeräte = Geldsparen und Umwelt schonen,
    2. keine Hormone (Östrogene durch die Pille) im Wasser – wichtig für die Entwicklung der Kinder, keine Medikamentenrückstände = hochwertiges Wasser für unsere Gesundheit

    Fazit: Da fragt man sich warum überhaupt über höhere Kosten gesprochen wird, wenn ich über das Jahr gesehen an anderer Stelle spare – zumindest für den Privatverbraucher. Firmen sollten sich überlegen, ob Sie nicht auch ihren Teil dazu beitragen können, unsere Gesundheit und die Umwelt zu unterstützen.

    P.S Mit dem Umzug von Bonn nach Hersel habe ich sofort ein Osmoseumkehrgerät an den Wasserhahn angeschlossen, damit Hormone und Schadstoffe weder von mir und meinem Mann, noch von meinen drei Söhnen und meiner Tochter getrunken werden. Es wäre schön, wenn alle Bürger wieder gutes Wasser bekämen. Denn es ist ungerecht, die Rheinorte außen vor zu lassen und mit minderwertigerem Wasser zu versorgen. Da kann man nur hoffen, dass die Vernunft und die Gerechtigkeit siegt und allen irgendwann 100% Wahnbachtalsperrenwasser zur Verfügung gestellt wird und das ungeachtet von Verträgen und Technikproblemen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Anja Klein- Binder

  10. Dr. Alexander Schafigh

    Den Ausführungen der Kollegen schliesse ich mich voll an. Neben den gesundheitlichen Risiken durch toxische Rückstände im Uferfiltrat ist es auch die Härte des Wassers, die uns zur Verzweifelung bringt. Der Wartungsaufwand unserer Geräte ist im Bundesdurschnitt laut Aussage unserer Servicetechniker überdurschnittlich hoch. Es ist mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar, warum wir bei einem Angebot von gutem, weichen Wasser trotzdem auf das schlechte Uferfiltrat zurückgreifen?!?
    Dr.med.dent. Alexander Schafigh
    Fachzahnarzt f. Oralchirurgie

  11. Dr. med. M. Minnemann

    Das Risiko der Schadstoffe kann m. E. gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die meisten Medikamente und Abbauprodukte können derzeit nicht einmal zuverlässig analytisch nachgewiesen, geschweige denn gefiltert werden. Können Sie sich vorstellen, was aus tausenden von Abflußrohren im Rheinwasser landet, bevor es als Uferfiltrat vom maroden Wesselinger Wasserwerk an uns als “Lebensmittel” weitergegeben wird? Der Säureunfall im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass man nicht einmal in der Lage ist, die elementarsten Sicherheitsstandards zuverlässig einzuhalten. Warum soll sich das auf einmal ändern?
    Und selbst der derzeit beste Filter kann Nano- und Plastikpartikel nicht ausreichend filtern. Sie reichern sich im Trinkwasser und in Organismen an, die es zu sich nehmen. Über die Langzeitfolgen kann man nur spekulieren aber gesundheitsfördernd sind diese Substanzen ganz bestimmt nicht.

  12. Dr. med. Axel Schafigh

    Den Ausführungen von Herrn Dr. Schürmann schließen wir uns in vollem Umfang an. Der derzeit von einigen Fraktionen unterstützte Boykott einer Verbesserung der Bornheimer Wasserqualität wider jeglicher Erkenntnis und Vernunft ist nicht nur unverständlich, sondern unerträglich.
    Schließlich geht es hier nicht um Bagatellen, sondern um das Grundrecht der Bürger auf die Bereitstellung einer vitalen Primärversorgung mit gutem Wasser.
    Und die menschliche Vernunft kann sich bei der Möglichkeit, zwischen gutem und schlechtem Wasser zu entscheiden, nur für die bessere Qualität entscheiden, auch wenn sie ggf. etwas teurer kommt.
    Die Gesundheit von unseren Kindern und uns allen ist das Entscheidungskriterium. Und das ist in diesem Falle nicht verhandelbar, schon gar nicht in Richtung einer Verschlechterung, nicht einmal in Beibehaltung des status quo, wenn es eine bessere Alternative gibt.
    Wer jemals einen feinen Darjeeling Tee im Vergleich mit Bornheimer und Bonner Wasser aufgegossen und genossen hat, kann den Unterschied eindrucksvoll feststellen.
    Nun geht es aber nicht nur um die Wasserhärte und Verkalkung der Aggregate.
    Vielmehr sind es die zahlreichen toxisch- hochtoxischen Substanzen, die sich vielfach ( noch) nicht nachweisen lassen und in der derzeitigen, schon lange nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechenden Trinkwasserverordnung, nicht adäquat erfasst werden. Und viele dieser Substanzen haben die unangenehme Eigenschaft, sich im Körper zu speichern und zu kumulieren. Das bedeutet, dass sie vielleicht erst nach längerer Zeit anfangen, Krankheiten auszulösen.
    Von vielen Substanzen, wie z. B. den Nanoteilchen, haben wir heute noch keine Vorstellung der Wirkungsweise im Organismus. So wissen wir auch erst seit einigen Jahren, dass die Gefahr der Tumorbildung beim Zigarettenrauchen u. a. in den kleinen Verbrennungspartikeln liegt, die eine schwache radioaktive Strahlung aufweisen und an den Organen wie z. B. Lungenbläschen, festhaften.

    Mit gesundem Menschenverstand kann sich jeder vorstellen, dass das Uferfiltrat des Rheines mit seinen zahlreichen anliegenden Industrieanlagen, Waschanlagen, Krankenhäusern etc. ein anderes Spektrum an Einschwemmungen aufzuweisen hat als das Talsperrenwasser.
    Der auch hier vorkommende Anteil der Nitrate ist zumindest nachweis- und messbar. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass wir eines Tages durch Erkennen von Kausalitäten, wie wir sie z. B. inzwischen in der Verknüpfung von Antibiose im Tierfutter und Resistenzbildung in der täglichen ärztlichen Praxis erleben, aufschrecken und zurückliegende Entscheidungen massiv bedauern werden.
    Wer hier anders als umsichtig zukunftsorientiert handelt, wird sich verantworten müssen.
    Wer als Partei trotz Vernunftsargumente diesbezüglich kontraproduktiv wirkt, stellt die Wählbarkeit in Frage.

    Für uns gibt es somit keine Alternative zum Angebot des Bezugs von Talsperrenwasser. Am besten zu 100 Prozent, zumindest mit dem höchst möglichen Anteil. Der weitere Bezug von Uferfiltrat ist unverantwortlich.

    Dr. med. Angela Schafigh
    Fachärztin für Radiologie

    Dr. med. Axel Schafigh
    Facharzt für HNO-Heilkunde

  13. Dr. Frank Schürmann, Roisdorf

    Ich kann Herrn Lederer in seiner Anmerkung vom 29.11. nur beipflichten. Wenn man in diesen Tagen in Bornheim über Wasser spricht, hört man stets die – bis auf die Härtegrade – angeblich gleich hervorragende Qualität der beiden alternativen Lieferanten. Dabei gehört es doch beinahe zum Allgemeinwissen, dass die deutsche Trinkwasserverordnung nur die Mindestanforderungen dafür setzt, was den Bürgern überhaupt geliefert werden darf. Die Medikamenten-, Hormon-, Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die das Grundwasser durch den Rhein und den hier lokal betriebenen Ackerbau so mit sich schleppt, fallen dabei unter den Tisch. Aus meiner Sicht wird eine historische Chance vertan, wenn das Angebot des WTV nicht angenommen wird. Bedauerlicherweise werden die Fakten nicht vollständig auf den Tisch gelegt, sondern es werden sich juristische Gutachten um die Ohren gehauen, die nicht objektiv recherchiert sind, sondern ergebnisorientiert verfasst. Dass der Wesselinger Verband um seinen Umsatz fürchtet und dessen Geschäftsführer vielleicht auch um seine Position, sollte nicht davon abhalten, eine Entscheidung zugunsten eines der wichtigsten Lebensmittel zu treffen. Wer als Unternehmer Wasser nur zum Kühlen oder Schneiden verwendet, mag sich an etwas teurerem Wasser reiben, wer damit aber Nahrungsmittel herstellt wie ein Bäcker oder ein Gastronom, sollte doch darauf bedacht sein, seinen Kunden die besten Zutaten darzubieten. Damit kann man im übrigen ebenso gut werben wie mit sonstigen edlen Ingredienzien.

    Persönlich bin ich entsetzt, in welchem Zustand sich Leitungen und Armaturen, die erst 2012 erneuert wurden, heute bereits befinden. Eine Erklärung für die massiven Verkrustungen kann nicht einmal der immer wieder zitierte mittlere Härtegrad sein. Vermutlich sind es noch andere “Bausteine” des Verbandswassers, die solch verheerende Wirkungen haben. Seither wird in meinem Haus nur noch Wasser getrunken und verkocht, welches in einer Umkehrosmoseanlage aufbereitet wurde. Als ich noch in einer Gegend wohnte, in der das WTV-Wasser aus dem Hahn kam, konnte ich mir dies sparen. Ich empfinde dies als erhebliche Beeinträchtigung der Wohnqualität in Bornheim.

    Ich erwarte von den Entscheidungsträgern, dass sie die gebotenen Analysen jenseits der Trinkwasserverordnung einholen, möglichst sogar bei ausgewählten Endverbrauchsstellen entnommen und alsdann eine am Verbraucherschutz orientierte Sachentscheidung treffen. Das ständig bemühte Menetekel angeblicher Prozessrisiken sollte dabei nicht abschrecken. Verbandsrechtlich ist die Sachlage nicht eindeutig, aber aus meiner Sicht beherrschbar.

  14. Langen

    Warum will man ohne Not ein anderes Trinkwasser für Bornheim einführen? Die Bornheimer sind schon durch die Zwangskanalsanierung, EEG Umlagen (hoher Strompreis), Erhöhung der Grundsteuer usw. genug gebeutelt. Jetzt wollen Chrislich Demokratische Partei, die Grünen und die ABB den Bürgern noch mehr Kosten aufbürden. Ich denke, das reicht jetzt. Und das alles, weil der Uedorfer Ortsvorsteher daß so will. Er ist die treibende Kraft hinter diesem Prozeß. Wer die Musik bestellt, soll sie auch bezahlen. Wo bleibt das christliche bei einer Partei, wenn man den Leuten das Geld aus der Tasche zieht.
    MfG W. Langen

  15. Werner Skowasch

    Hallo. Vor 2 Jahren hatte ich schon einen Wasserrohrbruch wegen Verkalkung. Nun hatte ich erneut Kosten in Hoehe von 300 €, da meine Heizung wegen Verkalkung ausgefallen war. Das wäre mit weichem Wasser nicht passiert.

    Gruß Skowasch Roisdorf

  16. Paul Breuer

    Vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider sind die von Ihnen genannten Medikamentenverunreinigungen in dem Grenzwerttabellen der Trinkwasserverordnung überhaupt nicht aufgeführt. Diese Verunreinigungen werden auch in den Filteranlagen der Wasserwerke nicht beseitigt. Um es hier deutlich zu sagen, es gibt sie off. überhaupt nicht! Da stehen wir noch ganz am Anfang der Diskussion. Man kann nur hoffen, dass in Zukunft diesem Problem, was vor allem im Uferfiltrat auftritt, mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Langfristig problematisch sind wohl die Verunreinigungen durch Nanopartikel, Medikamentenreste, Rauschgift (ist tatsächlich schon nachweisbar) und auch Antibabypillenrückstände (fördert bei Männern Brustbildung) und auch Antibiotika (macht langfristig resistent). Ich erinnere hier an die Diskussion um Hähnchen und Schweine, die immer mit Antibiotika behandelt/gefüttert werden. Inzwischen wurde von der SPD im Ausschuss sogar bestritten, dass das Urfelder Wasser Uferfiltrat ist, obwohl das Wasserwerk in Urfeld in der Nähe des Rheins liegt. Offizielle Analysewerte nach der Trinkwasserverordnung liegen von beiden Wasserwerken vor.

  17. Volker Lederer

    Seit längerer Zeit verfolge ich die Diskussion um weicheres Wasser zu einem höheren Preis oder einem härteren Wasser zum niedrigeren Preis. Die Vorteile des weichen Wassers werden immer wieder genannt und müssten eigentlich ausreichen, auf dieses Wasser umzusteigen. Ich wähle auch keine Nahrungsmittel zum niedrigeren Preis, wenn ich eigentlich L e b e n s mittel haben möchte.
    Beim Austausch der Argumente werden jedoch immer nur die Härtegrade des Wassers und der Preis genannt. Für mich sind jedoch mindestens genau so wichtig, die nicht veröffentlichen Werte von Verunreinigungen des WBV-Wassers zu erfahren. Bis heute kenne ich nicht die Werte der Belastungen durch Medikamentenrückstände. Warum werden die Daten nicht auf den Tisch gelegt und es wird nur über Härtegrade und Kosten gesprochen? Wie hoch ist denn der Siemenswert? (Belastung durch Verschmutzungen mit Mineralien, Metallen und z.B. Medikamente). Wenn man wirklich eine richtige Entscheidung treffen will, muss auch mit offenen Karten gespielt werden und man darf die Bevölkerung nicht für dumm halten.
    Ich bin jedenfalls zu 100 % für das Talsperrenwasser auch wenn dieses durch frühere eingegangene Verträge teurer ist. Meine Gesundheit ist mir dieses wert.
    Volker Lederer

  18. Christoph Clarenbach

    Teureres Wasser? Weniger Waschmittel, weniger Entkalker, weniger Putzmittel, keine Wasserfilter mehr nötig, weniger Tenside, weniger Kalkablagerungen, mehr Geschmack bei Tee und Kaffee, usw. usw.
    Teurer insgesamt? Mitnichten!

  19. Franz-Josef Weyer , Widdig

    Sehr geehrter Herr Breuer, geehrte Damen und Herren der ABB.
    In dieser Woche wurden in Widdig, bei vielen Häusern die Wasseruhren gewechselt. Es kam ein Herr vorbei und wollte mit einer Zange, so wie es üblich ist, die Verbindungen lösen um die alte Wasseruhr zu entfernen.
    Dies ging leider gar nicht. Die Verschraubungen waren so mit Kalk behaftet, das ich eine Brechstange benutzen mußte um die Wasserrohre zu verbiegen, damit die Wasseruhr überhaupt zu tauschen war.
    Der junge Mann bedankte sich vielmaß für meine Hilfe und berichtete mir, das er einen solchen Kalkfraß nur ausschließlich im Bereich der Stadt Bornheim sieht. Woanders gäbe es das nicht. Anhand dieses Beispieles
    muß doch den Herrschaften klar werden, das es so nicht weiter gehen kann, die Rheinorte sind doch nicht die Stiefkinder der Stadt Bornheim oder doch ? Ich fordere Sie von der ABB auf, sich dafür einzusetzen, damit wir endlich WTV Wasser bekommen und das Kalkwachstum ein Ende findet.

  20. Gerd Marx

    … im heutigen (25.11.15) General Anzeiger (GA) ist ein interessanter Bericht über die allgemeine Nitratbelastung im BRD Trinkwasser!
    Kurz:
    Deutschland hat nach Malta innerhalb von Europa die höchste Nitrat-Belastung des Grundwassers! … 40% des NRW Trinkwassers, gewonnen aus Grundwasser (Uferfiltrat des jetzigen und von einigen Parteien gewünschten zukünftigen Hauptlieferanten des Bornheimer Trinkwassers) sind als
    TRINKWASSER NICHT GEEIGNET
    Der GA weiter: “…bereits Mitte 2014 hatte Brüssel ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. … eine Verschärfung der Düngeverordnung … scheitert bislang am Widerstand der Agrarlobby …”
    Allein diese hohe potentielle gesundheiliche Gefährdung durch das Wasser des Wasserbeschaffungsverbandes (WBV) ist ausreichend um einen schnellstmögliche Wechsel auf das Wahnbachtalsperrenwasser zu veranlassen.
    Mit freundlichem Gruß
    Gerd Marx

  21. Paul Breuer

    Vielen Dank für den Kommentar. Das Mischungsverhältnis 50 zu 50 ist natürlich auch eine denkbare Variante, die ich mir persönlich auch vorstellen könnte. Eine noch interessantere Variante wäre 60 % weiches und 40 % hartes Wasser. Der Bürgermeister hat aber nur karge 40 % WTV-Wasser (weich) vorgeschlagen. Deshalb werden CDU, Grüne und die ABB wohl bei ihrer Position bleiben. Die Verhandlungen sind deshalb problematisch, weil der WBV nach Bornheimer Beschlusslage in Zukunft deutlich weniger Wasser liefern kann. Bei gleichen Fixkosten und kleinerer Fördermenge steigt natürlich der Förderpreis. Das wäre dann ein Nachteil für den WBV. Weiterhin gibt es im Vertrag keine Ausstiegsklausel und leider teilweise auch höchst unterschiedliche juristische Bewertungen des Problems. Das alles führt zu Verunsicherung und macht die Diskussion und die Beschlussfassung so kompliziert. Zum Thema Befragung der Bürger kann ich nur sagen, an der ABB ist ein Bürgerentscheid nicht gescheitert. Wir haben einer solchen Antragsinitiative im Rat zugestimmt. Es gab dafür im Rat leider keine Mehrheut.

  22. Bernhard Stalz Walberberg

    Verehrte ABB, im Bezug auf ihre Umfrage zur Wasserbeschaffung von gestern, würde ich die Forderungen der CDU und Grünen gern unterstützen. Entgegen dem Vorschlag unseres Bürgermeisters den Wasseranteils vom WTV auf 40% zu steigern, wäre ich für einen 50%tigen Anteil des Wassers vom WBV und vom WTV. Wobei in künftigen Verhandlungen dem Wunsch der Bürger auf 100% Wahnbachwasser entsprochen werden sollte.
    In ihrem Bericht wurde nicht erwähnt warum die Verhandlungen mit Wesseling so schwierig sind. Sollte es an den Mehrkosten liegen, wären die Bürger aufgefordert dafür die Zustimmung zu geben. Wie wichtig das Wasser für uns ist hat ihnen Frau Kurtenbach in ihrem Bericht erläutert. Freundl. Grüße B.Stalz.

  23. Martin Gießmann

    Hallo,

    Ich kann mich den obigen Stimmen nur anschließen. Wecher Grund spricht dagegen das alle Bohrnheimer Bürger und Bürgerinnen nicht zu 100% mit dem qualitativ höherwertigen Wasser der Wahnbachstelle versorgt werden? Einzig was dieser vernünftigen Entscheidung entgegen stehen könnte sind finanzielle Intressen bestimmter Lobbyisten, ich baue darauf das den verantwortlichen Personen die Gesundheit und der Umweltschutz wichtiger ist als die finanzielle Intressen einzelner.

    Es wäre zu schön das Wasser aus der Leitung wieder ohne Bedenken trinken zu können und nicht alle paar Wochen die Kaffeemaschine entkalken zu müssen. Ganz zu schweigen was durch die schlechte Wasserqualität alles frühzeitig unreparabel geworden ist, so wie es jetzt ist darf es auf keinen Fall bleiben.

  24. Renate Kreuzer

    Guten Tag,

    im Jahre 2014 habe ich nach dem 7 Wasserrohrbruch der Kaltwasserleitung in meinem Einfamilienhaus in Bornheim Merten ein Gutachten des verarbeiteten Kupfers beim Deutschen Kupferinstitut in Düsseldorf in Auftrag gegeben. Der letzte Satz des Gutachtens lautet: “Ein Fehler beim Rohrmaterial oder bei der Verarbeitung konnte anhand des Untersuchungsgegenstandes nicht festgestellt werden.” Für mich deutet somit alles auf die Wasserzusammensetzung hin. Gerne stelle ich Ihnen dieses Gutachten für die Sitzung am 26.11.2015 zur Verfügung. MfG Renate Kreuzer

  25. Gerd Marx

    …. jetzt ist nach über 20 Jahren die Chance zum Wahnbachtalsperrenwasser zurück zu kommem. Wenn die Gelegenheit nicht wahrgenommen wird, st es ein Verbrechen an der Umwelt und ein Betrug für jeden Bürger.
    Die Wirkungsgrade der Wärmetauscher und Durchlauferhitzern sind durch das harte WBV-Wasser drastisch verschlechtert worden. Selbst in Kaltwasserleitungen sind enorme Kalkablagerungen; z.B. sind viele Eckventile nicht mehr funktionsfähig.
    Bitte, bitte, setzen Sie sich weiterhin ein für die 100 % ige Versorgung mit WTV- Wasser!
    Mit freundlichen Grüßen
    Gerd Marx

  26. Wächtler

    Ich möchte endlich wieder Wasser aus dem Hahn für Kaffee, Tee und zum trinken nutzen, ohne mich fragen zu müssen, durch wie viele Kläranlagen das Wasser schon gelaufen ist. Im Übrigen glaube ich, dass jeder Haushalt noch Wassersparpotential hat, um so den Preis dennoch auf dem jetzigen Niveau zu halten.
    Wir jedenfalls müßten unser Trinkwasser nicht mehr im Supermarkt kaufen und nach Hause schleppen .

  27. Paul Breuer

    Sehr geehrte Frau Kurtenbach,
    zum jetzigen Zeitpunkt ist keine 100 % Versorgung der Rheinorte mit weichem WTV Wasser möglich. Das soll in einem späteren zweiten Schritt erfolgen. Das hat technische (zus. Wasserleitung, Lage zum WBV, Kosten) und vertragliche Gründe (vertragliche Mindestabnahme WBV). Als Widdiger Bürger habe ich damit auch ein Problem, dass wir nicht sofort 100 % weiches Wasser bekommen können. Diese Zwischenlösung ist aber immer noch besser als die derzeitige Lösung.
    Gruß Paul Breuer

  28. Helga Kurtenbach

    “Wasserversorgung”
    Vorab die Feststellung: Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und unterliegt dem obersten Reinheitsgebot.
    Die Einwohner der Rheinorte, besonders von Uedorf, haben am 11.4.2013 erfahren müssen, dass man es mit diesem Gebot und der Überwachung nicht so ernst nahm. Selbstverständlich wurde kein Schuldiger ausgemacht.
    Als ich erstmals in der Zeitung las, dass die Rheinorte von der 100%igen Wasserversorgung durch den WTV ausgeschlossen werden, glaubte ich an einen Scherz. Inzwischen ist mir nicht mehr zum Scherzen zumute, denn, dass die Einwohner der Rheinorte auch nach Jahrzehnten noch immer “Stiefkinder ” der Stadt Bornheim sind, beweist sich leider erneut. Die Leidtragenden der Wasserverseuchung waren die Einwohner der Rheinorte, insbesondere von Uedorf. Ich bin Uedorfer Bürgerin und noch immer habe ich ein mulmiges Gefühl, wenn ich den Wasserhahn aufdrehe und ganz besonders dann, wenn mal wieder davon berichtet wird, dass in Wesseling durch einen Unfall Chemikalien ins Erdreich gelangt sind. Und diese Meldungen häufen sich. Wie kann ein verantwortlich handelnder Politiker dann die Entscheidung treffen, die Einwohner der Rheinorte von der Versorgung mit dem qualitativ hoch wertvollen Wasser der Wahnbachtalsperre -und damit meine ich nicht nur den Härtegrad- auszuschließen, und mit gleichem Atemzug die Vorgebirgsorte mit diesem Wasser versorgen? Der Hinweis, die Rheinorte würden mittelfristig auch berücksichtigt, macht mich nachdenklich, denn erfahrungsgemäß laufen derartige Aussagen ins Leere und enden am Sankt Nimmerleinstag. Trotzdem frage ich mich, warum geht es mittelfristig und nicht jetzt?
    Ist den Verantwortlichen eigentlich klar, welchen Unmut und Zorn sie in der Bevölkerung hervorrufen?
    Die Versorgung mit allerbestem Wasser darf keine Frage von Kosten sein! Die Bürger der Rheinorte sind nicht für “Vertragsverpflichtungen und Abstandszahlungen an den WBV ” verantwortlich . Sie haben diese Zeche nicht zu zahlen!
    Da für meine Antwort auf Ihre Frage zur künftigen Wasserversorgung leider keine Rubrik eingerichtet wurde, sage ich formlos: Ich stimme für die 100%ige Wasserversorgung aller Ortschaften durch den WTV.
    Mit freundlichem Gruß
    Helga Kurtenbach

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